Maut für Beton
- Written by Redaktion_Report
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Die Asfinag macht den S 1-Abschnitt Schwechat - Vösendorf nicht in Asphalt, sondern in Beton. Ausgeschrieben war zwar eine Schwarzdecke, die ausführende Arge, bestehend aus Porr AG, Alpine-Mayreder, Habau und Haider, machte den Straßenbauern aber ein nettes Nachtragsangebot: harten Beton zu einem geringen Aufpreis. Die Mehrkosten für den rund 15 Kilometer langen Abschnitt der Außenring-Autobahn betragen drei Millionen Euro, erklärt der Projektleiter Gerhard Stöckl. Bei Gesamtbaukosten von rund 430 Millionen Euro ein Klacks. Dafür soll der Betonbelag 25 bis 30 Jahre wartungsfrei befahrbar sein, was bei hoher Verkehrsbelastung in Asphalt als unwahrscheinlich gilt. Der Grund für den Diskontpreis sei, so Stöckl, dass keine der in der Arge vertretenen Baufirmen eine Asphaltmischanlage in unmittelbarer Nähe zum Bauort stehen hat. Dafür aber ein Betonwerk, das bereits für Brückenbauten benötigt wurde. Dort wird jetzt noch der Beton für die Decke gerührt, womit sich nebenbei die Effizienz des Betonwerkes erhöht. Hätte die Asfinag dem Deal nicht zugestimmt, wäre die Arge gezwungen gewesen, den Asphalt vom Mitbewerb zuzukaufen, was mitunter nicht lustig ist. So kriegt die Asfinag eine Betonfahrbahn, die in vielen Fällen wegen der angeblich hohen Kosten nicht realisiert wird. Das funktioniert freilich nicht immer und überall: »Das hängt von der Lage ab«, erklärt Stöckl, der in diesem Fall glaubt, gut auszusteigen.
Die ganze Sache lässt sich aber auch ganz anders erklären. Das zu Erzeugung von Asphalt verwendete Bitumen wurde im Lauf des Jahres 2004 um 15 bis 20 Euro pro Tonne teurer. Für den Abschnitt Vösendorf-Schwechat würden, so Experten, rund 15.000 Tonnen Bitumen anfallen, was bei einer Preiserhöhung von 20 Euro immerhin 300.000 Euro ausmacht. Wenn die Arge zu Festpreisen angeboten hat, müsste sie diese Differenz schlucken. Weil man nun in Beton baut, verrechnet man der Asfinag drei Millionen mehr. Als Gegenleistung wurde die Gewährleistung um zwei auf fünf Jahre verlängert, was bei der Lebensdauer von 25 Jahren, die für Betondecken allgemein versprochen wird, keine allzu große Leistung ist. Im Gegenzug braucht sich die Arge nicht der bei Asphaltstrecken üblichen Spurrinnenresistenzprüfung, die nach drei Jahren ansteht, unterziehen. Beton ist bekanntlich hart, aber mitunter auch ruppig, wie der vor wenigen Jahren erzeugte Autobahnabschnitt bei Melk beweist.
Dass die Arge ursprünglich vorhatte, in Asphalt zu bauen, gilt als fix. Einer der Arge-Partner, die Firma Gebrüder Haider aus Großraming (Oö), hat zumindest bei der Firma Amann eine Asphaltmischanlage um geschätzte zwei Millionen Euro bestellt. Auf die Frage, ob er glücklich sei über dieses Investment, meint der Geschäftsführer Klaus Haider wenig redselig: »Ich gebe keine Auskunft.« Andere Branchenkenner sind da weniger zurückhaltend. »Es gibt im Umkreis der Baustelle sicher 20 bis 25 Mischanlagen, eine mehr oder weniger ändert nichts am Gesamtvolumen«, meint ein Vertreter der Mineralölwirtschaft. Insider vermuten, dass Haider seine neue Mischanlage jetzt auf einem firmeneigenen Lagerplatz aufstellen wird.
Die ganze Sache lässt sich aber auch ganz anders erklären. Das zu Erzeugung von Asphalt verwendete Bitumen wurde im Lauf des Jahres 2004 um 15 bis 20 Euro pro Tonne teurer. Für den Abschnitt Vösendorf-Schwechat würden, so Experten, rund 15.000 Tonnen Bitumen anfallen, was bei einer Preiserhöhung von 20 Euro immerhin 300.000 Euro ausmacht. Wenn die Arge zu Festpreisen angeboten hat, müsste sie diese Differenz schlucken. Weil man nun in Beton baut, verrechnet man der Asfinag drei Millionen mehr. Als Gegenleistung wurde die Gewährleistung um zwei auf fünf Jahre verlängert, was bei der Lebensdauer von 25 Jahren, die für Betondecken allgemein versprochen wird, keine allzu große Leistung ist. Im Gegenzug braucht sich die Arge nicht der bei Asphaltstrecken üblichen Spurrinnenresistenzprüfung, die nach drei Jahren ansteht, unterziehen. Beton ist bekanntlich hart, aber mitunter auch ruppig, wie der vor wenigen Jahren erzeugte Autobahnabschnitt bei Melk beweist.
Dass die Arge ursprünglich vorhatte, in Asphalt zu bauen, gilt als fix. Einer der Arge-Partner, die Firma Gebrüder Haider aus Großraming (Oö), hat zumindest bei der Firma Amann eine Asphaltmischanlage um geschätzte zwei Millionen Euro bestellt. Auf die Frage, ob er glücklich sei über dieses Investment, meint der Geschäftsführer Klaus Haider wenig redselig: »Ich gebe keine Auskunft.« Andere Branchenkenner sind da weniger zurückhaltend. »Es gibt im Umkreis der Baustelle sicher 20 bis 25 Mischanlagen, eine mehr oder weniger ändert nichts am Gesamtvolumen«, meint ein Vertreter der Mineralölwirtschaft. Insider vermuten, dass Haider seine neue Mischanlage jetzt auf einem firmeneigenen Lagerplatz aufstellen wird.