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Muskeltraining in virtuellen Realitäten

In Wellnessoasen und Fitnessfolterkammern lassen sich Muskeln trainieren, von denen der Durchschnittsbürger nicht einmal weiß, dass er sie hat. Ein eher stiefmütterliches Dasein fristet aber immer noch die Halswirbelsäulenmuskulatur. Passende Geräte sind nur wenig vorhanden, wenn trainiert wird, dann meist mit Hilfe eines Physiotherapeuten. Das ist zwar sehr professionell, aber auch kostenintensiv. Diese Lücke am Gerätemarkt will das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung mit dem Taurus-Necktrainer füllen.
Der Taurus-Necktrainer ist ein Datenhelm, der den Trainierenden in eine virtuelle Welt entführt und mit wohl dosierten Kräften konfrontiert, die auf den Nacken wirken. Zudem misst das System auch die muskulären Kräfte, die durch die Kopfbewegung des Nutzers entstehen, um das Krafttraining richtig zu dosieren und den erzielten Kraftaufbau zu messen.
Bislang wurden zwei virtuelle Welten zu Trainingszwecke kreiert: Im \"Weltall\" verfolgt der Nutzer mit seinem Blick den Flug der Erde durch das Weltall. Dieser Flug stimuliert Kopfbewegungen in Rotations- und Flexionsrichtungen, die den gesamten physiologischen Bewegungsraum ausnutzen. In der \"Formel 1\" soll der Fahrer den Kopf möglichst gerade halten und die Straße im Blick behalten, während seitliche Kräfte auf den Helm und damit die Halswirbelsäulenmuskulatur einwirken.
Dass der Taurus-Necktrainer mehr als ein nettes Spielzeug ist zeigt eine komperative Studie der Universitätsklinik Ulm. Im Vergleich zum herkömmlichen Training ohne ein kontrollierendes Force-Feedback-System konnten Probanden, die den Taurus Necktrainer nutzten einen höheren Kraftzuwachs und eine größeres Muskelvolumens vorweisen.
Marktreife soll der Necktrainer in etwa einem Jahr erreichen, Gedanken macht man sich aber auch darüber hinaus. Angedacht sind Anwendungen für das Training der Formel 1.
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