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Die Psychologie der Geldanlage

Von Angela Heissenberger

Die Börse ist ein seltsames Spiel. In Wellenbewegungen gleiten die Aktienwerte auf und ab, aber was nun eigentlich eine Aktie in windige Höhen klettern oder eine andere tief ins Tal stürzen lässt, ist nicht immer leicht nachvollziehbar. Die bloße Ankündigung, man denke über eine mögliche Fusion von OMV und Verbund nach, löste massive Kursverluste aus. Der BAWAG-Crash verursachte dagegen an der Wiener Börse nicht einmal ein leises Plätschern.
Schuld sind natürlich die Anleger: Sie studieren eifrig Unterlagen, sammeln Informationen, lassen sich beraten - und kaufen oder verkaufen dann. So weit die Theorie. In der Praxis fängt ein Anleger ein Gerücht auf, testet unter Kollegen dessen Wahrheitsgehalt (»Hast du schon gehört ...«) und verbreitet es dadurch gleich weiter, konsultiert den Bankanalysten seines Vertrauens, dieser hat von der Sache ebenfalls bereits Wind bekommen (Schneeballeffekt) und womöglich sein persönliches Portfolio entsprechend justiert, kann also ruhigen Gewissens zu diesem Schritt raten. Von vermeintlichem Insiderwissen getragen, trifft der Durchschnittsanleger seine Entscheidungen nach dem Motto: Wenn es alle machen, wird’s nicht so falsch sein. Und genau das ist der Fehler.

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