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Redaktion_Report

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Das Ende des Dauerhaften

Die Zukunft gehört den Sinnen", lautet das zentrale Ergebnis einer deutschen Studie zum Thema "Wohnen 2040". Stumpfsinn, wie das permanente Heraufbeschwören der Feuersbrunst, ist damit mit Sicherheit nicht gemeint. Vielmehr geht es in der vom Trendbüro Hamburg im Auftrag der Zeitschrift "Schöner Wohnen" erstellten Studie darum, wie es sich die Menschen in Zeiten des ausufernden Cyberspace einrichten.

Einige Trends sind klar erkennbar: Schnell muss es gehen, und die Gefühlswelt der Individuen muss adäquat bedient werden. Ausgefeilte Hightechhäuser, ökologiehochburgen sowie rein sinnstiftende Gebäudeelemente werden in zwei, drei Jahrzehnten zur Normalität gehören. Wohncontainer, faltbare Einweg- und Nomadenhäuser werden die Antwort auf veränderte dynamische Lebenswelten sein. Diese schon als Prototypen entstehenden Neuhäuser lassen sich per Lastwagen fast grenzenlos an den jeweiligen Ort des Geschehens transferieren. Ihre filigrane Konstruktion wird ganz nebenbei Heimwerkerherzen höher schlagen lassen. Massive Eingriffe wie Umbauten und Erweiterungen werden innerhalb weniger Stunden erledigt sein. So wie Stemmarbeiten zur Rarität verkommen, wird der Tratsch über den Lattenzaun zum seltenen Hobby vergangenheitsverliebter Romantiker. Der Mausklick wird Mittel der Kommunikation, die Baustoffe werden leicht und handhabbar.

Total vernetzt

25 Jahre lang waren sie Marchart, Moebius und Partner. Die Partner, das waren Harald Benesch und Josef Moser. Bekannt wurden sie in den Siebzigerjahren durch den skandalumwitterten Bau des Wiener Allgemeinen Krankenhauses.Später kamen das Sozialmedizinische Zentrum Ost und das Lorenz-Böhler-Spital dazu.

Mit 01.01.2000 übernahm Moser von seinen Expartnern das Büro "inklusive Auftragsstand, Personal, Referenzen und Verpflichtungen". Mit seinem Sohn Marius teilt er sich die Anteile am nunmehr Moser Architekten genannten Planungsbüro. Nach einer Umstrukturierung und einer Reorganisation des Planungsablaufes verfügt es über einen Stab von 50 Mitarbeitern. Sie arbeiten aktuell an Projekten wie dem Unfallkrankenhaus Linz, Spitälern in Vöcklabruck, in der Türkei und im Iran. Seit Oktober dieses Jahres residiert Moser nicht mehr im alten Büro im Wien/Währing, sondern in einem konvertierten Loft im zweiten Wiener Gemeindebezirk. Eingezwängt zwischen dem Autoverkehr am Handelskai und den Autoschlangen eines Fast-Food-Drive-in-Restaurants werken die Mitarbeiter in "Stabsfunktionen", wie Moser es nennt: ähnlich einer Fließbandproduktion gibt es für jeden Planungsschritt eine eigene Abteilung; ein Techniker bekommt das Endprodukt kaum zu Gesicht.

Die Büro- und Entscheidungsstruktur ist hierarchisch nach Zugriffslayern organisiert. Traditionelle Architektenwerkzeuge gibt es nicht, alles passiert am Bildschirm. "Geschwindigkeit ist Trumpf", so Moser über die totale Vernetzung jedes einzelnen Arbeitsplatzes mit E-Mail, Telefon und Fax. Den Umsatz beziffert Moser mit 100 Millionen Schilling - was einem Schnitt von zwei Millionen pro Mitarbeiter entsprechen würde. Die meisten anderen Planer sprechen von einem üblichen Verhältnis von eins zu einer Million. Umsatzmäßig würde Moser damit hinter dem Planungsbüro Achammer, Tritthart und Partner an zweiter Stelle liegen, vor Heinz Neumann, der 65 Millionen Honorarumsatz angibt.

Architektur mit Bodenhaftung

Ein Berufsstand geht in Deckung. Gerade die Architekten, die sich sonst von allen möglichen Seitenblickern bewundern lassen, verschließen sich, wenn man sie um Aussagen zu ihrer wirtschaftlichen Situation oder Stellungnahmen zu heiklen Themen wie Vergabepolitik oder Standesvertretung bittet. "Der Herr Professor lässt schön grüßen, aber er möchte darauf keine Antwort geben", lautete noch die charmanteste Absage aus der - vergleichsweise kleinen - Gruppe derjenigen Stars, die weder für ein Gespräch zur Verfügung standen noch Unternehmenszahlen bekannt geben wollten.

"Kein Wunder - schließlich würde jede äußerung über den Zustand seines Büros dem Architekten bei der nächsten Honorarverhandlung vorgehalten", meint dazu Thomas Parger, in der Bundesingenieurkammer zuständig für Wirtschaftspolitik. Und wenn sich auch so mancher Baukünstler lieber mit schönen Projekten als mit schnöden Zahlen präsentiert, hat die Mehrzahl der großen österreichischen Büros doch eines erkannt: Architektur findet nicht nur auf den Feuilletonseiten statt.

Massiv ostwärts

"Ein Jahr der Ernte liegt hinter uns", freut sich Wienerberger-Chef Erhard Schaschl. Mit 22 Milliarden Umsatz, die für heuer prognostiziert wurden, liegt der Ziegelriese klar auf Position eins der österreichischen Baustoffproduzenten.

Für dieses erfreuliche Ergebnis sind hauptsächlich der erfolgreiche Verkauf der Treibacher Industrie AG und die starke Performance Wienerbergers in Nordamerika und den osteuropäischen Konzernländern verantwortlich. Denn im Inland machen sich auch bei den Großkalibern der Baustoffbranche beinharter Wettbewerb und die gesunkenen Investitionen der öffentlichen Hand bemerkbar. Hatte man bei Wienerberger im Vorjahr geglaubt, dass die preisliche Talsohle beim Ziegel nun erreicht sei, so mussten die österreichischen Ziegelhersteller nun Preissenkungen um weitere zehn Prozent hinnehmen.

"Wir haben heuer schlechte Marktbedingungen in Deutschland, österreich und der Schweiz", sagt Schaschl. In Deutschland sei es sogar wesentlich schlechter als erwartet ausgefallen, gesteht er.

Im nächsten Satz beeilt er sich jedoch, in seinen nahezu grenzenlosen Optimismus zurückzufinden. "Wir hatten ein super Ergebnis in Nordamerika, Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Italien." Damit könne man die schlechten Ergebnisse locker wegstecken und zudem die 275 Millionen Mehrkosten für Energie kompensieren. Nach hohen Investitionen in neun neue Produktionsstandorte in Tschechien, Ungarn, Kroatien, Slowenien und Polen konnte man 1999 durch Akquisitionen einiger der größten Ziegelwerke, die dort am Markt sind, bereits beträchtliche Marktanteile gewinnen.

So wurden zum Beispiel der zweitgrößte Ziegelproduzent Tschechiens und der zweitgrößte Ungarns akquiriert. Auch in Kroatien, Slowenien und Polen konnte Wienerberger durch übernahmen und Modernisierungsmaßnahmen seine Marktposition verbessern. Heuer gingen in Polen sechs neue Standorte in Betrieb, mit deren Produktionskapazitäten die Wienerberger hofft, 30 Prozent Marktanteil in Polen zu erreichen.

Damit ist aber die Expansion Richtung Osten noch lange nicht zu Ende, denn: "Da gibt es noch Potenzial", so Schaschl.

In Bulgarien, Rumänien, der Ukraine und Russland sei man mit dem Ziegel in Produktionsstätten noch nicht tätig. "Wir haben diese bekannten konzentrischen Kreise", beschreibt er die Marktstrategie. Jetzt sei gerade Skandinavien dran, mit der übernahme der Optiroc-Gruppe, des führenden nordischen Ziegelproduzenten. Eine Schiene sei Großbritannien, wo man gerade dabei sei, den Markt aufzubauen. "Eine weitere Schiene wird dann noch Petersburg sein", freut sich der Ziegelmanager.

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