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"Wollen 40.000 neue Arbeitsplätze bis 2020 schaffen"

SprecherInnen der IOÖ: Peter Lenz, ÖBB Holding, Margarete Schramböck, A1 Telekom Austria, Norbert Schöfberger, Hewlett Packard, Andreas Bierwirth, T-Mobile, und Marcin Kotlowski, WH Medien. SprecherInnen der IOÖ: Peter Lenz, ÖBB Holding, Margarete Schramböck, A1 Telekom Austria, Norbert Schöfberger, Hewlett Packard, Andreas Bierwirth, T-Mobile, und Marcin Kotlowski, WH Medien. Foto: Internetoffensive Österreich/APA-Fotoservice/Preiss

Appell der IKT-Wirtschaft an neue Bundesregierung: Die Branchenvereinigung "Internetoffensive Österreich" entwickelt 52 Maßnahmen, um Österreich ins Spitzenfeld der weltweiten digitalen Entwicklung und damit zu Wirtschafts- und Arbeitsplatzwachstum zu führen. IKT-Branche ruft zur Zusammenarbeit zwischen Bundesregierung und Wirtschaft auf.

Die führenden Unternehmen der IT- und Telekommunikations-Branche (IKT) in Österreich appellieren an das neue Führungs-Duo der Bundesregierung, Bundeskanzler Christian Kern und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, Österreich aus der Warteposition der weltweiten digitalen Entwicklung zu führen. Mit der Umsetzung von 52 Maßnahmen, welche die Internetoffensive Österreich (IOÖ) mit ihren Mitgliedern in den vergangenen Wochen entwickelt hat, werden jene politischen Rahmenbedingungen ermöglicht, damit die Unternehmen bis 2020 in Österreich 10.000 neue, hochqualifizierte Jobs in der IKT-Branche schaffen. Da laut Studien der Europäischen Kommission jeder zusätzliche IKT-Job drei weitere Arbeitsplätze in anderen Branchen bedeutet, sind das für ganz Österreich insgesamt 40.000 neue Jobs bis 2020.

Das diesjährige Wachstum der IKT-Branche in Österreich beträgt 3,3 Prozent, das ist doppelt so hoch wie das prognostizierte Wirtschaftswachstum. Die Position von IKT als wichtigster Wachstumsmotor der heimischen Wirtschaft wird damit weiter gestärkt. Trotz dieser signifikanten Bedeutung fehlt es an der Umsetzung von fundamentalen Maßnahmen, um die reale Chance zu nutzen, Österreich als eine der führenden Nationen des digitalen Wandels zu positionieren.

„Österreichs Wirtschaft muss rasch wieder an die Spitze in Europa. Im weltweiten Vergleich liegt Österreich nach dem Networked Readiness Index an der 20. Stelle, könnte aber bis 2025 unter die Top 5 Nationen aufsteigen. Länder wie Holland, Schweden oder Finnland sind Beispiele dafür. Die IKT-Wirtschaft in Österreich steht bereit eine Wachstumsoffensive zu starten, braucht aber seitens der Bundesregierung rasch Weichenstellungen zur Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen durch die zeitnahe Umsetzung der 52 empfohlenen Maßnahmen. Diese wurden auf Grundlage weltweiter Erfahrungen und Analysen unserer Mitgliedsunternehmen ermittelt. Nach Information vieler IOÖ-Mitglieder sind IKT-Unternehmen im Hinblick auf Investitionen in Österreich auf „Warteposition“, vor allem wegen rechtlicher Unsicherheit, zu wenig Fachpersonal, nicht abgeschlossener IKT-Infrastrukturausbau und unzureichenden Investitionsanreizen“, so Norbert Schöfberger, Präsident der Internetoffensive Österreich und Geschäftsführer von Hewlett Packard.

„Ein hoch leistungsfähiges Breitbandnetz ist zwingende Voraussetzung für alle Digitalisierungsaktivitäten. Den Löwenanteil der Investitionen stemmt die Industrie und baut so rasch wie möglich aus. Die Breitbandmilliarde ist ein wichtiger Beitrag zur Versorgung des ländlichen Raums. Nun braucht es aber weitere Unterstützung von Politik und Verwaltung, um nicht an Fahrt zu verlieren und die Breitbandinfrastruktur ins europäische Spitzenfeld zu führen. Dazu gehören – neben der zeitgerechten Vergabe der Breitbandmilliarde bis 2020 – die Vereinfachung des Vergabeprozesses und der Genehmigungsverfahren sowie mehr Unterstützung beim Ausbau von Infrastruktur auf öffentlichem Grund“, so Margarete Schramböck, CEO der A1 Telekom Austria. In diesem Zusammenhang sei auch die marktorientierte Umsetzung von EU-Vorgaben wichtig.

„Die EU-Kommission geht davon aus dass es 2020 in der EU mehr als 800.000 nicht besetzbare IKT-Jobs geben wird. Alleine in Österreich gibt es bereits heute einen Mangel an mehr als 3.000 IKT-Fachkräften, womit wir in Europa zu den Schlusslichtern gehören. Die IOÖ appelliert dringend eine rasche Anpassung sämtlicher Studienrichtungen an die digitalen Erfordernisse vorzunehmen sowie deutlich verstärkte berufsbegleitende Ausbildungsangebote beispielsweise in den Bereichen Data Sience/Big Data, IT Engineering, Robotics, Mechatronics sicherzustellen. Gleichzeitig wird die Internetoffensive Österreich gemeinsam mit unserem Wissenschaftsbeirat ab Herbst 2016 zwei neue berufsbegleitende IKT-Ausbildungslehrgänge starten“, so Peter Lenz, CIO der ÖBB.

„Das Wachstum der IKT-Wirtschaft lebt von innovativen, neuen Produkten, die rasch in den Markt gebracht werden können. In vielen Bereichen herrscht jedoch rechtliche Verunsicherung beispielsweise bei der Nutzung von Daten für neue Geschäftsanwendungen, bei der Haftung von vollständig autonomen Robotern und KI-Anwendungen, bei der Verwendung von Gesundheitsdaten, Maschinendaten etc. Die IOÖ schlägt daher vor, ein Verfahren zu entwickeln, wie mit neuartigen Rechtsmaterien umzugehen ist wie beispielsweise soft law, pre-ruling, oder der Einsatz von Experimentierbereichen. Darüber hinaus brauchen wir eine Vermeidung von überschießenden Regulierungen bei der Umsetzung von EU Recht in nationales Recht sowie einen Digitalisierungscheck zur Folgenabschätzung bei allen neuen Gesetzen und Gesetzesänderungen im Hinblick auf die Auswirkungen für die Digitalökonomie.“, so Andreas Bierwirth, CEO von T-Mobile Austria.

„Uns geht es darum ein positives motivierendes Zukunftsbild zu vermitteln und Innovationsmindset zu fördern, damit die Wirtschaft wieder bereit ist neue Wege zu gehen und die längst erforderlichen Investitionen in die digitale Zukunft des Landes zu tätigen. Wir brauchen daher von der Regierung klare Aussagen, wie Österreich die sich aus der digitalen Transformation ergebenden Chancen bestmöglich nutzen kann und wie es uns gelingt, wieder Anschluss an das Spitzenfeld der Digitalnationen zu finden", sagt Marcin Kotlowski, CEO der WH Medien GmbH.

Last modified onMontag, 23 Mai 2016 12:43
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