54 Milliarden für die Forschung
- Written by Redaktion_Report
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Fokus Grundlagenforschung
Eine zentrale Veränderung gegenüber dem Vorgängerprogramm findet sich im Themenblock \"Ideen“. Mit dem \"Europäischen Forschungsrat“ (EFR) wagt sich das Rahmenprogramm nun endlich auch in den Bereich der Grundlagenforschung. Der EFR soll die Pionierforschung in der EU fördern, um \"Chancen und Richtungen an den Grenzen des Wissens zu erkennen“. Die besten Ideen quer durch alle Wissensgebiete sollen gefördert werden. \"Der Europäische Forschungsrat ist eine zentrale Neuerung des 7. Rahmenprogramms. Es handelt sich dabei um eine grundlagenorientierte Spitzenforschung“, bestätigt Christian Krassnig von der Generaldirektion für Forschung der Europäischen Kommission. Zudem soll der Forschungsrat helfen, internationale Spitzenforscher nach Europa zu locken. Dass dies kein leichtes Unterfangen wird, dafür sorgen die nationalen Regierungen. Neue fremdenrechtliche Bestimmungen haben etwa in österreich dazu geführt, dass für ausländische Arbeitskräfte nur noch ein zeitlich begrenzter, nicht aber ein Daueraufenthalt vorgesehen ist. Eine relativ hohe Hürde, um Spitzenforscher nach österreich zu holen, denn langfristige Perspektiven sind so nicht gewährleistet. Diese nationalen Schildbürgerstreiche werden auch in Brüssel nicht gerne gesehen. \"Es ist angedacht, die fremdenrechtlichen Bestimmungen für Forscher im Rahmen der Green Card für qualifizierte Arbeitskräfte zu harmonisieren“, erklärt Krassnig.
Ressource Mensch
Die Aufwertung des Themenblocks \"Menschen“ hat einen simplen Grund. Während in den USA auf 1000 Arbeitskräfte neun Forscher, in Japan sogar zehn Forscher kommen, sind es in Europa gerade einmal fünf. Um globaler Ebene wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigt Europa nicht nur Menschen, die in die Forschung gehen, sondern auch einen offenen Arbeitsmarkt. Das 7. Rahmenprogramm soll \"Europa in einen attraktiven Kontinent verwandeln, der Innovation und Wissensschaffung fördert und Forscher zum Bleiben ermutigt“. Eine Ausweitung des Marie-Curie-Netzwerkes, Einzelstipendien und Ko-Finanzierungsprogramme sollen die lebenslange Ausbildung, Forschung und Mobilität hoch qualifizierter Wissenschafter in Europa und dem Rest der Welt unterstützen.
Die Formalitäten
Ebenfalls ganz oben auf der Prioritätenliste steht eine deutliche Vereinfachung der Förderanträge. Die Kommunikation soll verbessert und die Abläufe rationalisiert werden. Auch zeitliche Verzögerungen sollen deutlich reduziert werden.
Thema: Zusammenarbeit
Budget: 32,4 Milliarden Euro
Inhalt: Forschungshilfe für internationale Kooperationsprojekte innerhalb und außerhalb der EU in zehn Themenbereichen (Gesundheit, Lebensmittel- und Biotechnologie, IKT, Nanowissenschaften, Energie, Umwelt, Verkehr, Weltraum, Sicherheit, Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften)
Thema: Ideen
Budget: 7,5 Milliarden Euro
Inhalt: Die \"besten Köpfe“ sollen angezogen und gebunden, Risikobereitschaft gefördert und wissenschaftliche Exzellenz gefördert werden.
Thema: Menschen
Budget: 4,7 Milliarden Euro
Inhalt: Anreize für junge Menschen schaffen, eine berufliche Laufbahn als Forscher einzuschlagen, die Forschung zu strukturieren und die Mobilität zu stimulieren
Thema: Kapazitäten
Budget: 4,2 Milliarden Euro
Inhalt: Stärkung der Forschungsinfrastruktur und verbesserter Zugriff der KMU auf Forschungseinrichtungen
Thema: Euratom
Budget: 2,8 Milliarden Euro
Inhalt: Schwerpunkte des Euratom-Programms sind Fusionsforschung, Kernspaltung und Strahlenschutz