Wie der Mobilfunk die Wiener vor weitreichenden Stromausfällen schützen kann, zeigt derzeit eine branchenübergreifende Zusammenarbeit von Wienstrom, Schrack Energietechnik, dem Elektronikspezialisten LeP und dem Softwareentwickler metamagix. Entlang einer vor kurzem fertig gestellten 380-kV-Nordeinspeisung der Wienstrom, deren Erdkabel unterirdisch in sogenannten Muffenbunkern verbunden werden, wurden in den Bunkern Sensoren installiert. »Unsere Servicetechniker können nicht täglich alle Bunker anfahren und überprüfen«, heuerte Schutztechnikreferent Andreas Kieslich die Unternehmen Schrack und metamagix an, um die zehn Kilometer lange Leitung aus der Ferne überwachen zu können. Die Kommunikation zwischen Server und den Messgeräten erfolgt über Mobilfunk. GSM-Modems verbinden die Sensoren, die Temperatur und Feuchtigkeitsgrad in den Bunkern überwachen, mit einem Server in der Wienstromzentrale. Zusätzlich überprüft das Sensormodul die Spannungsversorgung, ob Gas in einen Bunker eintritt oder sich jemand ohne Erlaubnis Zugang verschafft. Steigt der Wasserpegel über eine vordefinierte Grenze im Bunker, klingeln bei Wienstrom die Alarmglocken. Umgehend werden dann Serviceleute per E-Mail- und SMS-Nachricht ins Feld geschickt, um die Gefahr zu bannen. Herrscht in den Bunkern Ruhe und Frieden, gibt es ebenfalls die tägliche Meldung per SMS: Die Geräte senden eifrig Statusberichte an das zentrale Webportal.
Neue Welt. Das Zauberwort dieses automatisierten Datenverkehrs heißt Machine-to-Machine(M2M)-Communication. Der Begriff hat tatsächlich etwas Magisches. Wenn Maschinen miteinander sprechen, bekommt selbst der hartgesottenste Branchenanalyst das Glänzen in den Augen. Ebenso wissen Megakonzerne wie Siemens oder Ericsson bereits, dass mit dieser nächsten Mobilfunkwelle die Nutzerzahlen in neue Höhen schießen werden. »Derzeit teilen sich die Provider theoretisch sechseinhalb Milliarden Kunden auf. Wenn der M2M-Markt so richtig loslegt, könnten fünfzig Milliarden Geräte zu Nutzern werden«, meint Norbert Muhrer, Leiter Siemens Communications Wireless Modules. Die weiteren Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: M2M wird in Fahrzeugen, bei Wasserstands- und Stromzählern oder auch bei der überwachung von Medikamentendosierungen bei Patienten ein Rolle spielen. Und auch im boomenden Sicherheitsbereich gibt es zahlreiche Ecken, die mittels M2M sicherer gemacht werden können. Etwa mit einem Tracking-Service, um besorgten Eltern die Ortung ihrer umhertollenden Kinder zu ermöglichen.