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"Die Technologie ist kostengünstig und praktisch wartungsfrei"

Maria Zesch, T-Mobile. "Suchen immer nach Kooperationspartnern für M2M-Anwendungen." Maria Zesch, T-Mobile. "Suchen immer nach Kooperationspartnern für M2M-Anwendungen." Foto: T-Mobile

Maria Zesch, Chief Commercial Officer T-Mobile, sprach auf dem »M2M/IoT-Forum« von Succus und der Stadt Wien über die Vernetzung von Maschinen und Dingen. »NarrowBand-IoT« ermöglicht dabei eine neue Bandbreite an Möglichkeiten.

Report: Was sind Ihre Kernthemen im Bereich Machine-to-Machine-Communication (M2M)?

Maria Zesch: Wir wollen die Digitalisierung der Industrie und Wirtschaft verstärken und unterstützen. T-Mobile hatte immer schon seinen Schwerpunkt im Bereich »Managed Connectivity« – bislang ist dies vor allem mit dem Vertrieb von SIM-Karten geschehen. Seit mittlerweile fünf Jahren beschäftigen wir uns intensiv auch mit M2M-Communication. Unsere Geschäftskunden können in einem Portal Mobilfunkprodukte und Teilnehmer selbst administrieren. Registrierkassen sind ein solches Beispiel: Unternehmen managen über unser Portal hunderte bis tausende Geräte. Und BMW stattet seine Fahrzeuge global mit Konnektivität und SIM-Karten aus Österreich aus.

Report: Was ist nun das Besondere an der Technologie NarrowBand-IoT?

Zesch:
Wir sehen damit neue Möglichkeiten der effizienten Vernetzung von Geräten. Die Technologie fußt praktisch auf dem Mobilfunkstandard LTE, ist aber so etwas wie eine Vorstufe für 5G. Sie macht die Vernetzung auch bis tief in Gebäude und Keller möglich – Bereiche, die man mit herkömmlichem Mobilfunk oft nicht abdecken konnte.

Wir setzen hier auf den Technologiepartner Huawei. NarrowBand-IoT-Komponenten sind bereits ab Stückkosten von vier bis fünf Euro erhältlich. Sie eignen sich daher auch sehr gut für Anwendungen im Smart-Meter-Bereich. Dann ist zur Datenübertragung extrem wenig Energie nötig. Die Batterie einer Komponente hält, ohne sie aufzuladen, zehn Jahre durch.

Report: Welche weiteren Anwendungen erwarten Sie hier?

Zesch:
Die Technik ist kostengünstig und praktisch wartungsfrei. Damit können die Funkmodule nicht nur bei intelligenten Stromzählern, sondern beispielsweise bei Müllcontainern eingesetzt werden. So wird das Waste-Management digitalisiert: Die Abfallbehälter melden den Füllstand und fordern vielleicht sogar eigenständig ihre Leerung an.

Andere Anwendungsfälle betreffen Telematik-Lösungen: Fahrzeuge sind heute bereits auf SIM-Karten-Basis vernetzt, diese Netzmodule kommen in der Regel auf 30 bis 40 Euro Kosten. Mit dem günstigeren NarrowBand-IoT ist die Vernetzung von weit mehr wirtschaftlich sinnvoll.

Wenn Sie das Beispiel Amazon kennen, wo mit einem Bestellknopf auf der Waschmaschine der Kauf und die Lieferung von Waschmittel automatisiert wird: Das könnte in vielen weiteren Bereichen kommen. Mit den niedrigen Modulkos­ten ist auch die Nachverfolgung einer Getränkepalette in einem Geschäftsmodell abbildbar.

Report: Erwarten Sie die stärkere Vernetzung von Menschen und Dingen in unserer Wirtschaft und Gesellschaft?

Zesch:
Auf jeden Fall – NarrowBand-IoT ist ein Effizienzwerkzeug für den vernetzen urbanen Raum, für die Smart City. Wir haben mit »Smart Parking« die Vernetzung von Parkplätzen über eine App demonstriert. Ein anderer Einsatzbereich betrifft die Steuerung von Straßenbeleuchtung. Mit entsprechenden Modulen ausgerüstete Laternen können aus der Ferne ein- und ausgeschaltet werden, Defekte melden die Geräte selbstständig. Und M2M kann auch für den Umweltschutz eingesetzt werden, indem etwa die Umgebungsvariablen von Bienenstöcken überwacht werden. In einem weiteren Beispiel nutzt ein Wiener Startup eine von uns entwickelte IoT-Box für intelligente, autarke Hochbeete. Damit kann man dann seinen Salat genießen – und steht nicht vor vertrockneter Erde.

Report: Was sind Ihre Ziele?

Zesch: Wir sehen M2M-Kommunikation nicht nur für den Markt in Österreich, sondern positionieren uns international. T-Mobile Österreich hat den Lead für Osteuropa innerhalb der Deutschen Telekom inne – wir unterstützen mit unserem M2M-Know-how auch Projekte in Ungarn, Griechenland und Polen. Derzeit suchen wir aktiv nach weiteren Kooperationspartnern, um die vielen neuen Möglichkeiten zu testen und zu probieren.

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