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Reine Psychologie

Dass diese teilweise aus Aufwertungen stammen, entspricht den Bilanzierungsregeln. Die Bewertungskriterien sollten aber vertieft werden, meinen Experten.

Aktien können auch fallen!« - Diese Wahrheit haben alle, die im abgelaufenen Jahr ihr Geld in Immobilien-Anteilsscheinen angelegt haben, bitter zur Kenntnis nehmen müssen. Zu leicht hat man in den vergangenen Jahren darauf vergessen, dass die Börsenotierungen von Immobiliengesellschaften nicht nur nach oben gehen. Volatil, das waren die anderen - die Investition in eine Immobilienaktie sei eine sichere Bank, ohne große Sprünge nach oben, aber auch ohne das Risiko eines Kurssturzes, so wurde dem traditionell risikoscheuen österreichischen Publikum der Kauf der Immobilien-Anteilsscheine schmackhaft gemacht.
Das galt längstens bis zum Sommer des vergangenen Jahres. Spätestens da wurde auch der breiteren öffentlichkeit bewusst, dass es einen Unterschied gibt zwischen einer Aktie und einem Sparbuch. Ausgelöst durch ein Ereignis, das eigentlich geografisch und thematisch ziemlich fern liegt - der Einbruch des US-Eigenheimmarkts und die darauf folgende Bankenkrise, ausgelöst durch faul gewordene Subprime-Immobiliendarlehen, die über diverse Refinanzierungs- und Anlagemodelle in die Portfolios von Dachfonds gelangt waren und dort für Liquiditätsnöte sorgten -, sank das Vertrauen der Anleger in Immobilien. Die Kurse der an der Wiener Börse notierten Immoaktien rasselten dramatisch in den Keller, während die realen Geschäftszahlen der heimischen Unternehmen ständig Zuwächse verzeichneten (siehe Tabelle).

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