Menu
A+ A A-

Insiderhandel

Insider. Im Wiener Straflandesgericht findet eine Schauprozess gegen 16 ehemalige Aktionäre der Brau Union bzw. der Brau Beteiligungs AG (BBAG) statt. Finanzmarktaufsicht (FMA) und Staatsanwalt beschwören »die internationale Reputation des Finanzmarktes Wien« und sprechen von »einem der größten Fälle von Insiderhandel«. Na klar! Denn bis auf einen kleinen Drucker, der Einladungen zur Präsentation einer Innovation des Wasserfiltererzeugers BWT produziert und daraufhin BWT-Aktien gekauft hatte, war bislang kein Verfahren von Erfolg gekrönt. Außer Spesen nichts gewesen.
Darüber hinaus ist es der FMA bisher nicht gelungen, sich das Image einer korrekt und effizient arbeitenden Behörde zu geben. Stattdessen gab es peinliche Pleiten mit willkürlich verhängten Geldstrafen in dubiosen Verwaltungsstrafverfahren, die auf schlampigen Erhebungen und unfundierten Behauptungen beruhten; schleppende Konzessionsverfahren; undurchsichtige Handlungen im Zusammenhang mit den Bankenaffären BAWAG und Kärntner Hypo; unhöflichen und überheblichen Kommunikationsstil im Behördenverkehr, wie ihn sich heute weder Post, Finanzamt oder eine andere Behörde mehr leisten. Daraus resultiert auch der Wunsch der Regierung, die Behörde dem Finanzministerium als Aufsichtsbehörde zu unterstellen.Auch der gegenwärtige Insider-Prozess erscheint eher als Farce denn als Zeugnis eines objektiven Bemühens. Denn dann hätte die FMA schon längst gegen Banken und andere Institutionen tätig werden müssen, die tagtäglich ihr Insiderwissen zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren zur eigenen Profiterzielung nützen.
back to top