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Gas Inside

Wie steht es um die sichere Energieversorgung Europas? Dieser Frage ging Ralf Dickel, Direktor des Energy Charter Sekretariats Brüssel, kürzlich auf Einladung der E-Control in Wien nach. Dickel, zuständig für Trade and Transit and Relations with Non-Signatories, konzentrierte sich dabei auf Gas und dessen Herkunftsland Russland. »Die beste Versorgungssicherheit ist die, den erforderlichen Preis zu zahlen«, gab Dickel einen sanften Hinweis darauf, dass Europa sich auf einen globalen Wettbewerb um Rohstoffe einstellen wird müssen. Die Ausgangsituation Europas ist nicht die beste, die Eigenförderung ist rückläufig und der Verbrauch steigt kräftig an. Kein Zufall also, dass nicht zuletzt wegen der ausgeprägten Aktivitäten Chinas die Angst kursiert, dass Europa die Energie ausgehen könnte.Bei den laufenden Gesprächen mit Russland gehe es nicht darum, die Gaslieferungen nach Europa durch solche nach China zu ersetzen, sondern um die Neuerschließung von Gasfeldern in Ostsibirien, beruhigt der frühere Ruhrgas-Manager Dickel. Trotzdem müsse Europa die Orientierung Russlands nach China ernst nehmen. Bei der Frage nach dem Umgang mit den langfristigen Liefer- und Transitverträgen pocht Russland seit Jahren auf eine Verknüpfung der Gaslieferungen mit jenen der Atomindustrie, was der EU nicht ins Konzept passt, die die öffnung des Gasnetzes fordert, das von der Gazprom im Monopol gehalten wird. Russland liefert den alten EU-Staaten derzeit 25 Prozent des benötigten Nuklearmaterials. In den jungen EU-Ländern des ehemaligen Ostblocks sind es hundert Prozent. Russland fürchtet daher einen Rückgang seiner Lieferungen. Nichts einzuwenden hat Dickel gegen die Langfristlieferverträge zwischen Erzeuger und Importeur. Diese Abkommen würden beiden Seiten Sicherheit geben. Zuletzt machten mit Ruhrgas und OMV zwei westeuropäische Importeure von diesem Instrument Gebrauch.
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