Sparen im großen Stil
- Written by Redaktion_Report
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österreichs größter Stromverbraucher ist nur schwer zu lokalisieren. Das liegt weniger daran, dass Unternehmen ihre betriebsinternen Daten geheim halten. Die Informationskultur hat sich hier in den letzten Jahren auch in österreich radikal gewandelt: Es ist nun geradezu Mode, mit detailreichen Nachhaltigkeits- oder Umweltberichten um die Wette zu eifern. Die schwere Ortbarkeit liegt vielmehr darin, dass der Stromverbraucher ständig auf Achse ist. Die Rede ist von den öBB, die im Jahr Vorjahr 2200 GWh Traktionsstrom (16,7 Hz) für den Eisenbahnbetrieb verbraucht hatten. »Zirka ein Drittel davon wird in eigenen Kraftwerken erzeugt, rund die Hälfte kommt aus Partnerkraftwerken«, erklärt Peter Ullrich, bei der öBB-Infrastruktur Bau AG im Bereich Kraftwerke und Energiewirtschaft tätig.
Da rund 97 bis 98 Prozent des Stroms aus Wasserkraft stammen, darf sich der Bahnverkehr in österreich getrost als umweltfreundlich bezeichnen. Für die Versorgung der Betriebsstätten wie beispielsweise Bahnhöfe, Bürogebäude oder Werkstätten werden derzeit weitere 230 GWh elektrische Energie pro Jahr benötigt. Der Bedarf an Erdgas und Fernwärme schlägt sich mit weiteren 360 GWh im Jahr nieder. »Im Bereich der Eigenerzeugung stehen Mittel- und Kurzfristoptimierungstools zur Verfügung«, so Ullrich. Damit kann je nach aktueller Strompreisprognose der wirtschaftliche Einsatz der eigenen Speicherkraftwerke geplant werden. Die zentrale Leitwarte in Innsbruck wurde zur Betriebsoptimierung 1997 vollständig modernisiert und in den letzten Jahren mit zahlreichen Onlineoptimierungstools ausgerüstet. »Heute können von der zentralen Leitstelle Innsbruck alle Kraftwerks- und Umformerwerksmaschinen gesteuert und über den Netzregler entsprechend der Momentanlast beeinflusst werden«, so der öBB-Energiemanager. Eine zusätzliche Onlineoptimierung ermöglicht es weiters, die Verluste bei unterschiedlichen Lasten zu minimieren. Weitere Einsparungen bringt der verstärkte Einsatz rückspeisefähiger Triebfahrzeuge. »So konnte trotz steigender Transportleistung der Traktionsstrombedarf in den letzten Jahren auf rund zwei Terawattstunden im Jahr konstant gehalten werden«, fasst Peter Ullrich die Erfolge des Energiemanagements zusammen.