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Kampf mit der Exaflut

Eine kürzlich veröffentlichte Studie prognostiziert für das Jahr 2010 einen möglichen Crash des Internets. Die zunehmende Bandbreite der Internetzugänge hat in den letzten Jahren einen beispiellosen Boom bei transferintensiven Seiten wie Video- und Downloadportalen hervorgerufen, der sich aufgrund der Technologieentwicklung weiter beschleunigen wird. \"Ganz so überspitzt sehen wird die Datenzunahme zwar nicht\", relativiert Candid Wüest, Sicherheitsexperte bei Symantec. \"Die Bandbreite wird aber in Unternehmensnetzen zunehmend ein Problem.\"

Es sind vor allem die User selbst, die in den Unternehmensnetzen für den großen Traffic sorgen. Webradio am Arbeitsplatz, Video-on-Demand wie etwa TV-Streams in der Mittagspause können die Bandbreiten ordentlich in die Höhe schnellen lassen. Das vielzitierte Spamproblem streift dabei die Brandbreitenthematik nur am Rande: Spam in Audiofiles - etwa MP3 - oder Videobotschaften sorgen zwar regelmäßig für alarmierende News in den Medien - die reale Belastung der Leitungen hält sich aber in Grenzen. So waren MP3-Zusendungen im Vorjahr kurz aufgeflackert um gleich wieder von der Bildfläche zu verschwinden. Und Videospam ist im deutschsprachigen Raum überhaupt noch nicht aufgetreten. Auch Wüest bestätigt den Experimentierstatus, den neuartige Spam-Arten wie auch auch VoIP-Anrufe (mit stets unterdrückten Nummern) haben.

Größte Treiber im Aufrüsten der Netze ist daher weiterhin das gewollte Strapazieren der Bandbreiten. Durch Videoplattformen wie YouTube werden, so Schätzungen, im Jahr 2008 mehr als 160 Exabyte an neuen Daten entstehen. Ein Exabyte umfasst rund 1,1 Milliarden Gigabyte - Experten sprechen bereits von einer regelrechten Exaflut. Freilich wachsen nebenher auch die Kapazitäten im Internet, manche Provider verdoppeln alle ein bis zwei Jahre die Leitungsbreiten zum Endkunden. Ein Ende ist auch hier nicht in Sicht.

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