Wohlige Wärme
- Written by Redaktion_Report
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Je teurer die Primärenergie ist, desto günstiger ist die Fernwärme\", bringt Roland Pumberger, Bereichssprecher Wärme des Fachverbandes Gas Wärme, eine schlichte Formel auf den Punkt. Rund 18 Prozent der heimischen Wohnungen werden mit Fernwärme beheizt. Allein heuer steigt die Zahl der Fernwärmeanschlüsse um rund 30.000 auf 650.000. Nicht zum Schaden der Nutzer, wie die Preisentwicklung bei Gas und öl zeigt. \"Fernwärme ist auch die günstigste Form, CO2-Emissionen zu reduzieren\", ergänzt der stellvertretende Obmann des Verbandes und Geschäftsführer der Fernwärme Wien Franz Schindelar. Er beziffert die Kosten pro Tonne CO2-Reduktion mit 25 Euro, da etwa mit der Kraft-Wärme-Koppelung besondere Energieeffizienz gegeben sei. Rund 45 % der gesamten Fernwärme österreichs wird in Wien produziert und verbraucht. Der Fernwärmeanteil beträgt aufgrund der guten Position von Gas etwa 36 Prozent. In Linz sind es 60 Prozent. Der große Hemmschuh für mehr Fernwärme liegt nach Ansicht des Verbandes in den hohen Kosten des Netzausbaus. Besonders dort, wo bestehende noch funktionierende Heizsysteme ersetzt werden sollen, tut die die Fernwärme schwer. Weshalb man auf eine Förderung hofft, wie sie zuletzt vom abgehenden SP-Energiesprecher Kurt Eder gefordert wird. Danach sollten 60 Millionen Euro pro Jahr als Netzförderung locker gemacht werden. Denkbar ist nicht nur die Umrüstung alter ölfeuerungen, sondern auch von Gasanlagen. \"Der Klimaschutz erfordert das\", meint Schindelar. Sein Unternehmen möchte neben der Verdichtung des Netzes mit dem Ausbau der Geothermie und der Fernkälte neue Akzente setzen.