Menu
A+ A A-

Wälzer für die Sogwirkung

Der Call of Papers stieß auf reges Interesse, Texte wurden aus aller Herren Länder eingereicht, geprüft und kritisch betrachtet. Die Themen sind heiß: es geht um Turnkey Applications, um die Frage, wie Servicequalität messbar ist und die Notwendigkeit der Integration von Nutzergruppen. Es geht um E-Government, genauer gesagt: E-Taxation. Die neuen elektronisch unterstützten Verwaltungsmöglichkeiten im Bereich der Besteuerung entpuppen sich als attraktive Teildisziplin der großen Wachstumssparte E-Government. Zahlreichen Paradeprojekten aus der Welt der Finanzverwaltung ist nun der Wälzer \"E-Taxation: State & Perspectives“ zu verdanken. Die Herausgeber Josef Makolm und Gerti Orthofer sammelten zum Thema 33 Beiträge aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. \"Das Buch richtet sich an Universitäten und Abgabeverwaltungen mit dem Ziel den Austauschprozess bei der Implementierung von E-Government im Bereich der Finanzverwaltungen zu fördern“, so Makolm.

Mit Referenzprojekten angefangen von der österreichischen Vorzeigeplattform FinanzOnline bis zu Beispielen aus den E-Government-Vorreiterländern Kanada und Niederlande sind die Beiträge bewusst international gehalten. Für Peter Quantschnigg, Generalsekretär im Finanzministerium, eine wichtige Sache: \"International bestätigt es sich immer wieder, dass bei E-Government mit hohem Interesse auf österreich geblickt wird.“ Man sei dazu \"gut aufgestellt“, die neue Verwaltung sorge für eine \"Sogwirkung auf die breite Wirtschaft“. Auch die Wirkung des Buches ist beachtlich: Der interessierte Leser gelangt auf den 412 Seiten bis nach Singapur - übrigens ebenfalls ein führendes Land im E-Government. \"Dort hat man von Anfang an auch die Interessen und Wünsche der Nutzer in die Entwicklung der Services einbezogen“, betonen die Herausgeber den Erfolg der Stakeholderintegration, der sich auch bei der Entwicklung von FinanzOnline gezeigt hätte. Schließlich setzt die Nutzung von E-Taxation-Services ein allgemeines Verständnis gegenüber den Verwaltungsprozessen voraus. Wenn auch nicht jedem Nutzer der Begriff gleich in Fleisch und Blut übergehen wird, essenziell für die Gemeinschaft ist E-Taxation allemal: Elektronische Verfahren in der Verwaltung dämmen Pfusch und Betrug ein, haben weltweit Experten bereits herausgerechnet. \"Gerade noch Italien, bekannt für die hohe Umsetzungsdichte bei E-Taxation aber auch einer ausgeprägten Schattenwirtschaft bildet hier eine Ausnahme“, fügt Makolm hinzu.

Neben den Best-Practises bietet die Arbeit weitere Schwerpunkte: das Kapitel der wissenschaftlichen Grundlagen nimmt sich das Thema E-Taxation auf analytischer Basis zu Brust. So werden beispielsweise europäische und internationale Benchmarks und Auswertungen präsentiert. Im Rahmen unterschiedlicher Implementierungsstrategien werden verschiedene nationale Ansätze und Installationen vorgestellt.

Begriff: E-Taxation
E-Taxation ist ein Teilbereich aus dem E-Government und kennzeichnet Prozesse mit Datentransfer zwischen IT-Systemen professioneller Steuerfachleute in Wirtschaft und Steuerbehörden. E-Taxation unterstützt auch Prozesse innerhalb der Steuerbehörde: Workflow und elektronische Datenverwaltung, Wissensmanagement und automatisierte Risikoanalysen, um die Vertrauenswürdigkeit von elektronischen Steuererklärungen zu prüfen. Steuerprüfer werden mit den neuen elektronischen Möglichkeiten bei der Prüfung der Buchhaltungen der Steuerzahler, aber auch für den Kampf gegen illegale Beschäftigung, Steuerflucht und Sozialbetrug (etwa auf Baustellen) unterstützt.
back to top