Menu
A+ A A-

Ausgeliefert

Für Pellets-Hysterie gibt es absolut keinen Grund«, meint der Genol-Chef Reinhard Wolf. Es sei schlichtweg falsch, von einer Versorgungskrise zu sprechen. Wenn überhaupt, gäbe es regionale Transportengpässe, so Wolf in der Zeitschrift ökoenergie. Zugleich appelliert der Genol-Chef jedoch an die Pelletsindustrie, verantwortungsbewusst mit dem heimischen Markt umzugehen. Hintergrund ist der Umstand, dass in Italien bei weitem mehr für die Holzwürstln bezahlt wird als in österreich. Jede Tonne, die um gutes Geld in den Süden verfrachtet wird, schmälert die Verfügbarkeit und hebt das Preisniveau im Inland. Was bitter ist für jene Eigenheimbesitzer, die enorme Summen in Pelletsheizkessel investiert haben und nun auch bei Brennstoff lichterloh brennen. Der Durchschnittspreis pro Tonne liegt bei etwa 260 Euro, 210 wären gesund, meinen Insider. In Frankreich, wo die Branche gerade enorm wächst, kostet die Tonne wohlfeile 170 Euro. »Die Preise sind gekoppelt an die Verfügbarkeit von Pellets und nicht an den ölpreis«, betont der Geschäftsführer des Lobbyingvereins Pro Pellets, Christian Rakos. Er ortet bereits sinkende Preise, da in bestimmten Regionen bereits flächendeckend eingelagert sei und die Nachfrage wegbricht. Noch nicht der Fall sei das in Ober- und Niederösterreich, so Rakos. Falsch sei es jedenfalls, der Pelletsindustrie nachzusagen, dass sie große Mengen Pellets per Schiff nach Holland verfrachtet, um sie dort in kalorischen Kraftwerken zu verfeuern. »Das war letztes Jahr, heuer geht der Großteil des Exports nach Italien«, erklärt Rakos, was den Hausbesitzern, die sich die nicht ganz wartungsfreie Technik in den Keller gestellt haben, wenig Trost sein wird.

Ab 2007 wird österreich noch ein wenig mehr Pellets exportieren. Zwei neue Anlagen sind in Errichtung, weitere Betreiber stocken ihre Kapazitäten auf. Gegenwärtig werden rund 500.000 Tonnen im Inland produziert und weniger als 300.000 Tonnen verheizt. Die jährliche Zuwachsrate beträgt derzeit etwa vierzig Prozent. Genol-Boss Wolf meint, dass dieser Boom noch einige Jahre anhalten wird.

More in this category: « Wende-Apell Nikon Neuheiten II »
back to top