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Digitalisierung & Bauwirtschaft: Best Practice

Digitalisierung & Bauwirtschaft: Best Practice Foto: Thinkstock

Smart Cities

Der Klima- und Energiefonds hat im Rahmen des Programm »Stadt der Zukunft« eine Smart-Cities-Initiative ins Leben gerufen.

Kennzeichen einer Smart City ist die Integration und Vernetzung der  Bereiche Energie, Gebäude, Mobilität, Stadtplanung und Governance, um ökologische, ökonomische und soziale Optimierungspotenziale zu realisieren Im Rahmen der Smart-City-Initiative des Klima- und Energiefonds geht es um intelligente, vernetzte und integrierte Lösungen für die nachhaltige Erzeugung, Verteilung und den Verbrauch von Energie in urbanen Räumen. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, großflächige Demonstrations- und Pilotprojekte zu initiieren, um neue Technologien und Konzepte in interagierenden Gesamtsystemen einzusetzen und zu kombinieren.

Ein Leitprojekt wird in der Seestadt Aspern umgesetzt. Dafür wurde ein eigener systemoptimierter Ansatz entwickelt, der die Bereiche Gebäude, Stromnetz, Nutzereinbindung und IKT-Lösungen umfasst. Ein weiterer Fokus liegt auf der Integration von intelligenten Gebäuden im Smart Grid. Auf Basis realer Daten wird untersucht, wie Gebäude bzw. Gebäudepools ihre Stromreserven am Strommarkt gewinnbringend anbieten können.


Projekt »SmartSite«, Strabag

Im Rahmen des Projekts »SmartSite« wird bei Strabag an einem ganz neuen, ganzheitlichen Ansatz für die Baustellenlogistik und -kommunikation im Straßenbau geforscht.

Ziel ist, eine cloud-basierte Vernetzung zwischen allen Prozessschritten herzustellen, von der Asphaltherstellung über Transport und Einbau bis zur Verdichtung. Mischwerk, Maschinen, Planungsleitstand und Baustellenleitstand werden so miteinander vernetzt, dass sie bidirektional ihre Daten austauschen können. Durch die Erhebung der sensorbasierten Daten, welche auch die Qualität des gelieferten und eingebauten Materials erfassen, können diese in einem multimodell-basierten Bautagebuch in der Cloud dokumentiert und ausgewertet werden. Damit kann nicht nur der Baustellenfortschritt visualisiert werden, sondern es können auch die Terminpläne und Logistiksteuerung im Plan eingebettet werden.

2015 wurde die erste Stufe der Soft- und Hardwareentwicklung der Teilsysteme bearbeitet und erfolgreich abgeschlossen. Es wurde ein erster Demonstrator konzipiert und im September 2015 erfolgreich auf dem Betriebshof eines Herstellers von Asphalt- und Betonmischanlagen in der Schweiz umgesetzt. »Damit konnten bereits erste prototypische Szenarien getestet werden, etwa die BIM.5D-basierte Planung und Arbeitsvorbereitung einer Asphaltstraße. In der Cloud wurden Echtzeitdaten für das Mischwerk, den Transport, den Asphaltfertiger und die Walze dokumentiert. Damit kann der Echtzeitprozess in einem BIM.5D-Datenmodell visualisiert werden«, erklärt Alexander Blickle, Teamleader Research & Development BIM.5D. In der nächsten Phase wird an der Erstellung eines finalen Demonstrators gearbeitet, der dann auf einer Untersuchungsstrecke zum Einsatz kommen soll.


Digitalisierter Maschinenpark, Porr

Die Porr hat ihren gesamten Maschinenpark digitalisiert, um die Flexibilität und Effizienz der Baumaschinen zu erhöhen.

Asset Tracking nennt sich die Lösung, die Fahrzeuge, Maschinen und Gerätschaften aller Art mittels GPS-Ortung und Sensorik elektronisch erfasst und die Daten per M2M-Kommunikation in Echtzeit überträgt. Ziel des zweiährigen Großprojektes war die Optimierung der Wartungszeitpunkte durch zeitnahe und korrekte Erfassung von Kilometerständen und Betriebsstunden von Baufahrzeugen und Baumaschinen. Die Digitalisierung bringt laut Werner Zenz, Geschäftsführer der Porr Equipment Services GmbH, vor allem eine größere Flexibilität.

»Wir können jetzt beispielsweise unser Controlling von einer reinen Euro-Betrachtung je Zeitraum auf eine Kilometer- bzw. Betriebsstundenbasis umstellen. Durch die neue Ausstattung fällt uns auch die Bestimmung des Einsatzgrades leichter und in weiterer Folge jene des Auslastungsprofils unserer Geräte. Im Instandhaltungsmanagement ergibt sich mit der proaktiven Servicesteuerung ebenfalls ein Vorteil.«  Ein weiterer Vorteil sei der Diebstahlschutz durch die Möglichkeit der Nachverfolgung der digitalisierten Maschinen.


Concremote, Doka

Der Amstettner Schalungsspezialist Doka hat eine digitale Möglichkeit entwickelt, die Betonfestigkeit zu messen und somit den Bauprozess zu optimieren.

Concremote Betonmonitoring nennt sich das Verfahren, das die Festigkeitsentwicklung des Betons misst, ohne dass eine Person zum Auslesen und Sichern der Messdaten auf der Baustelle anwesend sein muss. Die Temperaturentwicklung des Frischbetons wird mittels Sensoren erfasst und an das Concremote-Rechenzentrum übertragen. Dort werden auf Basis des Reifegradverfahrens von de Vree normgerechte und zuverlässige Informationen über die Festigkeitsentwicklung des Betons in Echtzeit berechnet und bereitgestellt.

Die Messresultate sind auf einem gesicherten Webportal jederzeit zugänglich. Zusätzlich können Benachrichtigungen zur Frühfestigkeit zeitnah per E-Mail oder SMS an die Anwender gesendet werden. Concremote verwendet zwei Sensortypen: Deckensensoren, die nach dem Abziehen in den Frischbeton eingesetzt werden, und Kabelsensoren, die direkt in die Schalhaut der Wandschalung eingebaut und gemeinsam mit der Schalung umgesetzt werden.

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