Alles wird digitalisiert, was sich digitalisieren lässt
- Written by Achim Kaspar
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Achim Kaspar, General Manager Cisco Austria, in einem Resümee über zwei Jahrzehnte IT, Veränderungen durch die Digitalisierung und Herausforderungen bei der Sicherheit von Netzen und Diensten.
Niemand hat vor 20 Jahren geahnt, welche Bedeutung das Internet heute haben würde. Dazumal hatte das Netz vergleichsweise noch sehr nostalgische Anmutungen. Es dauerte ewig, bis eine Website geladen war, das Internet hatte weltweit etwa zehn Millionen aktive User und nur 35 Millionen Menschen hatten E-Mail. Seit Mitte der 90er-Jahre änderte sich das Internet radikal: Das Netz durchdringt alle Bereiche und Unternehmen entdecken es für sich. Alle Kennzahlen steigen sprunghaft an: die Anzahl der Domains, der Teilnehmer, des Datenvolumen usw. Gemäß der Cisco Visual Networking Studie ist der gesamte IP Traffic von 1,9 Petabytes pro Monat im Jahr 1996 auf 72,521 Petabytes pro Monat im Jahr 2015 angestiegen.
Der Datenverkehr vom Jahr 2015 bis zum Jahr 2020 wird um das Dreifache zunehmen. Die globale Internet-Community wird in den nächsten fünf Jahren auf 4,1 Milliarden Internetnutzer anwachsen. Dabei machen E-Mails nur mehr einen geringen Anteil des gesamten Datenverkehrs aus, Videos und Maschine-zu-Maschine (M2M)-Kommunikation treiben das Datenvolumen in die Höhe.
Wertschöpfungspotenzial noch ungenutzt
Die steigenden Anforderungen an das Internet waren für Cisco, das seit seiner Gründung untrennbar mit der Geschichte des Internets verbunden ist, immer der Treiber für Innovationen. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen 20 Jahren vom reinen Infrastrukturanbieter zu einem Technologie-Anbieter in den Bereichen Rechenzentren, Router und Switches, Collaboration, IT-Security und IoT-Lösungen entwickelt. Die zunehmende Digitalisierung wird die Auswirkungen auf das Internet um das Fünf- bis Zehnfache übersteigen. Alles wird digitalisiert, was digitalisiert werden kann – und die Basis dazu bildet ein stabiles, sicheres Netzwerk. Im Sog der Digitalisierung verändern sich Märkte schneller als je zuvor. In den nächsten Jahren werden sich etwa 40 Prozent der Unternehmen in einem völlig veränderten Wettbewerbsumfeld wiederfinden.
Dabei werden heute 80 Prozent der Chancen für digitales Business nicht genutzt. Drei Viertel des weltweiten Wertschöpfungspotenzials werden in den nächsten zehn Jahren von sechs Branchen im privaten Sektor beigesteuert, das sind Produktion, Finanzen, Handel, Service Provider, Gesundheitswesen sowie Öl- und Gasindustrie. Consumer-Technologien wie Wearables werden einen großen digitalen Mehrwert bieten. Nutzerzentrierte digitale Lösungen am Arbeitsplatz wie Mobility und Video Collaboration helfen ebenfalls bei der Optimierung von Prozessen für schnellere und effektivere Innovationen.
Sicherheit als Schlüsselfaktor
Mit der zunehmenden Digitalisierung ist auch die IT-Sicherheit in den Fokus gerückt. Die Integration von IT-Security in die gesamte digitale Strategie ist der Schlüsselfaktor für den Erfolg und die Entwicklung von Innovationen in Unternehmen. Hier ist ein Paradigmenwechsel notwendig: Nicht nur die Vorbeugung, sondern auch Strategien und Lösungen für die Zeit während und nach den Cyberangriffen sind nötig. Durch diese Entwicklung wird auch die Nachfrage nach IT-Spezialisten rasant ansteigen. Um dem entgegenzusteuern, hat Cisco heuer erstmals ein weltweites Programm für Cybersecurity-Stipendien im Gesamtwert von zehn Millionen Dollar ausgeschrieben.