Flash im Blitzlicht
- Written by Redaktion_Report
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Im regen Umlauf. Der Flash-Player als Client zur Wiedergabe von Flash-Inhalten ist Michael Mörtl zufolge bereits auf 98 Prozent aller mit dem Internet verbundenen PCs verfügbar. »Eine genaue Angabe zu den Geräten lässt sich nicht machen, wir gehen aber davon aus, dass es mittlerweile weit über 65 Millionen Geräte sind, mit stark steigender Tendenz«, sagt der Adobe Business-Development-Manager. Mörtl, für die Bereiche Video, Audio und Web zuständig, ist sich des Siegeszuges des Grafikstandards aufgrund seiner vielfältigen Vorteile sicher. Die Vision für die nächsten Jahre: Im Web werden Rich-Internet-Applikationen (RIA) zunehmend auf den Flash-Player als Client zurückgreifen. »Das liegt an der hohen Verbreitung des Players und an seiner sehr guten Erreichbarkeit. Flash-Inhalte lassen sich auch in Kombination mit den meisten Firewalls nutzen, sodass eine sichere Infrastruktur kein Hindernis darstellt«, erklärt Mörtl. »Zum anderen stellen wir mit Flex eine Technologie zur Programmierung von Rich-Internet-Applikationen bereit, die besonders komfortabel und flexibel nutzbar ist.« über die Entwicklerplattform lassen sich die dynamischen Flash-Inhalte leicht bereitstellen.
Darüber hinaus soll die Schmalspurversion Flash-Lite künftig auf mehr Geräten mit geeigneten Displays Verbreitung finden: MP3-Player, Mobiltelefone, aber auch Fernseher, Digitalkameras und andere mit einem Bildschirm ausgestatte Devices. Flash-Inhalte sind bei scharfer und exzellenter Darstellung beliebig skalierbar, daher können sie auf Bildschirmen mit unterschiedlichen Größen eingesetzt werden. Darüber hinaus lassen sich Flash-Inhalte wesentlich komfortabler programmieren als herkömmliche Benutzerschnittstellen. So hat beispielsweise Kodak bereits eine erste Digitalkamera mit einer Benutzeroberfläche auf Flash-Basis in den Markt gebracht.
Lob von allen Seiten. »Die Entwicklungszeit für Benutzeroberflächen reduziert sich mit Flash um ein Vielfaches, daher merken wir hier auch eine steigende Nachfrage seitens der Hersteller«, merkt der Multimediaexperte. Komplexe Anwendungen lassen sich mit den Technologien Flex und Flash in wesentlich kürzerer Zeit entwickeln als mit alternativen Technologien. Adobe adressiert mit seinen Produkten und Technologien ein vollständiges Lösungsportfolio für die Erstellung, Verbreitung und Programmierung von Flash-Inhalten.
Also alles eitel Wonne? Einen richtigen »Fehler« in dem Sinne gab es bei der bisherigen Strategie Macromedias nicht, schätzt Michael Mörtl. Alleine die Entwicklungsgeschwindigkeit der Multimediatechnologie hat an der Wahrnehmung vieler User sprichwörtlich vorbeigeschossen. Was zuerst war: Flash trat seinen Siegeszug mit interaktiven und animierten Grafiken im Internet an. »Die ›Skip Intro‹-Buttons sind vielen nach wie vor bekannt, daher wird Flash noch immer als Animationstechnologie wahrgenommen«, so der Experte. Dass aber die Technologie mittlerweile komplex programmierbar ist und eine optimale Infrastruktur für Rich-Internet-Applikationen bietet, sei im Schatten der alten Sichtweise noch nicht bei allen Usern angekommen. Den meisten Webentwicklern dagegen sind die mächtigen Fähigkeiten von Flash durchaus bewusst. Die nächste Generation scharrt schon in den Startlöchern: Nun soll das derzeit vielzitierte Web 2.0, also Onlineapplikationen, die sich wie eine normale Desktopanwendung verhalten, in einem hohen Maß von Flash profitieren.