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Der rote Rudi

"Ich dränge nicht, weil ich habe keine Uhr mit!" Rudolf Schicker scheint Zeit zu haben. Der neue Wiener Planungsstadtrat wirkt leger und entspannt. Schicker präsentiert sich auf den ersten Blick nicht so, wie man es sich von einem Politiker erwarten würde. Ein offener Hemdkragen, einst Markenzeichen der rebellierenden Grünen, ist selbst dort kaum mehr zu finden. Vollbart tragen hierzulande im Allgemeinen nur Politiker, die nichts mehr zu sagen haben. Doch der gelernte Raumplaner und ehemalige Geschäftsführer der österreichischen Raumordnungskonferenz hat einiges zu sagen, und er macht klar, dass er in seiner Amtszeit einiges vorhat.

Seit der Sozialdemokrat vor rund einem Monat als amtsführender Stadtrat der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr angelobt wurde, reißt die Produktion von Ideen, wie Wien effizienter verwaltet und gestaltet werden soll, nicht ab. Rudolf Schicker will Wien zu einem international vernetzten IT-Standort machen. Er kündigt einen Masterplan für Verkehr an, in welchem dem öffentlichen Verkehr und dem Radverkehr mehr Gewicht gegeben werden soll, aber auch der Ausbau des hochrangigen Straßennetzes forciert wird. Bis 2005 will der Raumplaner den Stadtentwicklungsplan überarbeiten lassen und im heurigen Herbst ein Hochhauskonzept vorlegen. Dabei kann er auf Vorarbeiten des ehemaligen Stadtrates Bernhard Görgs zurückgreifen, der einen internationalen Städtevergleich zum Umgang mit dem Thema Hochhaus anstellen ließ. "Görg hinterlässt eine wohlbestallte Geschäftsgruppe", streut der neue Stadtplaner seinem Vorgänger dementsprechend Rosen.

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