Zwangs - Verpflichtet
- Written by Redaktion_Report
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Die Wiengas macht sich selber Konkurrenz und installiert eine kombinierte Erdgas-Solaranlage. Nicht weil sie will, sondern "weil wir das von der Wohnhäuserverwaltung "Wiener Wohnen" aufgelegt bekommen haben", wie Wiengas-Geschäftsführer Richard Pöltner bei der Präsentation des Projekts Sonnenkollektoranlage Hugo-Breitnerhof meinte. Im Zuge der Sanierung des 1954 eröffneten Gemeindebaus mit 1100 Wohnungen erhält ein Dachgeschoßausbau mit 220 Wohneinheiten zusätzlich zur Gasversorgung eine Sonnenkollektoranlage für die Brauchwasserbereitung und Heizungseinbindung. "Wäre bei der Sanierung des Breitnerhofes auf Fernwärme umgestellt worden, hätten wir mit einem Schlag 2000 Kunden verloren", so Pöltner über die Wahl, vor die ihn das Rathaus gestellt hatte.
Partner der Wiengas bei diesem Projekt ist die Arge Erneuerbare Energie (AEE), die sich mit nachhaltiger Energienutzung beschäftigt. Im Jahresschnitt werde für die Solaranlage ein Deckungsgrad von 50 Prozent angestrebt, erläuterte Josef Schröttner von der AEE. Die Errichtungskosten für die Anlage belaufen sich seinen Angaben zufolge auf rund zwei Millionen Schilling, was 9000 Schilling pro Wohnung bedeutet und damit noch unwirtschaftlich ist, wie man zugibt. Während im Jahr 1980 in österreich erst 20.000 Quadratmeter Kollektoren die Kraft der Sonne einfingen, waren es 1995 bereits 200.000. Ziel der EU ist es, Europa bis 2010 mit einer Fläche von 100 Millionen Kollektor-Quadratmetern zu bepflastern.