eAward 2019: Kategorie "Soziale Verantwortung" Featured
- Written by Martin Szelgrad
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Die Nominees der Kategorie „Soziale Verantwortung“. Die GewinnerInnen sind am 31. Jänner in Wien bekannt gegeben worden. Mehr dazu unter https://bit.ly/2TxpdSQ
Kategoriesieg
Nagarro GmbH, Specialisterne Österreich – Verein zur Förderung der Integration von Menschen im Autismus Spektrum
Projekt: TestingPro
Menschen mit Autismus haben oft ideale Voraussetzungen für eine Tätigkeit in der IT, zum Beispiel als Software-Tester. Sie sind Naturtalente, wenn es um Genauigkeit, Mustererkennung und logisch-analytisches Denken geht. Dennoch sind viele Betroffene jahrelang arbeitslos, während die IT händeringend nach Testing-Experten suchen.
Nagarro Austria und das Social Business Specialisterne haben mit TestingPro ein Ausbildungsprogramm für Software-Tester entwickelt, das auf die Bedürfnisse von autistischen Menschen und von Unternehmen eingeht. Ziel ist die Vermittlung und reibungslose Integration der „TestingPros“ in den Arbeitsmarkt. Die Kandidaten erhalten eine qualifizierte Ausbildung mit zielgruppengerechten Trainings, praktischen Projekten und den am Markt gefragten Zertifizierungen. Die Nachhaltigkeit wird über soziale und fachliche Begleitung bis zum Start in den Arbeitsalltag unterstützt. TestingPro bietet eine Triple-Win-Perspektive für Menschen mit Autismus, Unternehmen und Teams, die von der Diversität profitieren.
https://www.nagarro.com/de/testingpro und Video
Die Jury:
- bester Zugang für Menschen mit besonderen Bedürfnissen
- ideale Ausbildung und Vermittlung dieser Zielgruppe
- Unternehmen könnten Menschen mit Autismus noch viel häufiger einsetzen
Auszeichnung
Bild: Transparentes Spendensystem in Österreich: Andreas Unger (BearingPoint), Lorena Skiljan (Blockchain Austria), Christoph Zinganell (Collective Energy) und Sabine Geringer (Wiener Hilfswerk).
Collective Energy GmbH, Wiener Hilfswerk, DECENT foundation, HumanVenture Global SA, Blockchain Austria, BearingPoint
Projekt: Token 4 Hope
Unter dem Namen „Token 4 Hope“ läuft das Pilotprojekt des von Collective Energy, DECENT und HumanVenture entwickelten Humanity Token. In Zusammenarbeit mit dem Wiener Hilfswerk werden auf Basis einer innovativen Blockchain-Anwendung Spendengelder in ein digitales Zahlungsmittel, genannt Token, umgewandelt. Diese werden an Paper Wallets verteilt, die bedürftigen Personen zugewiesen sind. Mit den Tokens kann dann in ausgewählten Einrichtungen des Wiener Hilfswerks wie etwa Sozialmärkte und Second-Hand-Laden wie mit einer Gutscheinkarte eingekauft werden. Durch eine Zweckwidmung und die Blockchain-Technologie, ist sichergestellt, dass die Spendengelder zielgenau, effizient und 100 % transparent verwendet werden.
https://www.hilfswerk.at/wien/ueber-uns/presse/presseaussendungen/token-4-hope
Die Jury:
- erster wirklich sinnvoller Einsatz der Blockchain
- 100 % Transparenz von Spendengeldern
- erstes Projekt dieser Art in Europa
- damit gibt es keine Ausreden mehr, nicht zu spenden
Sonderpreis "Barrierefreiheit in der IT"
Bild: Übergabe des WACA-Zertifikats an REWE: Wolfgang Leitner (Beiratsmitglied), Marcel Haraszti (REWE), Michael Aumann (myAbility), Werner Rosenberger (WACA), Klaus Höckner (Hilfsgemeinschaft), Elisabeth Waldherr, Nadja Groller und Caroline Wallner-Mikl (REWE), Ronald Bieber (OCG). (Foto: myAbility/Stefan Ebersberger)
REWE International AG, Österreichische Computer Gesellschaft (OCG)
Projekt: Barrierefreie Websites der REWE International AG
Die REWE International AG hat eine „DisAbility“-Strategie mit konkreten Zielen und Maßnahmen, von denen sowohl MitarbeiterInnen als auch KundInnen profitieren sollen. Seit 2008 beschäftigt sich REWE strukturiert mit dem Thema Barrierefreiheit und steht in laufendem Dialog mit Behindertenorganisationen. Barrierefreiheit bedeutet, nicht nur räumliche Hürden zu beseitigen, um möglichst vielen Menschen das Einkaufen selbständig zu ermöglichen, sondern auch ungehinderter Zugang zu Online-Services. Daher entschloss sich die REWE International AG, im Pilotprojekt gemeinsam mit der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG), ausgewählte Websites auf Barrierefreiheit nach den Richtlinien WCAG AA zu prüfen bzw. ab Jänner 2018 an der Entwicklung des Zertifikats für barrierefreie Websites, WACA, mitzuwirken. WACA (Web Accessibility Certificate Austria) wurde im Juli 2018 gelauncht. Bis dato sind folgende vier Websites der REWE International AG nach WACA zertifiziert. Weitere drei befinden sich derzeit im Re-Audit-Verfahren.
www.cleverleben.at, www.adeg.at, www.simplygood.at und www.merkurmarkt.at
www.waca.at und Video
Die Jury:
- vorbildhaftes Engagement für Barrierefreiheit
- REWE scheut nicht die Auseinandersetzung mit Organisationen und unterschiedlichen Betroffenen
Nominess
Huawei Technologies Austria GmbH, Diakoniewerk Wien
Projekt: Huawei Facing Emotions
Huawei hat eine App entwickelt, die es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglicht, Emotionen ihres Gegenübers zu „sehen“ oder zu erleben. Die Facing Emotions App nutzt die leistungsstarke Kamera und die "Artifical Intelligence" des Huawei Mate20 Pro, um sieben unterschiedliche menschliche Emotionen in sieben einzigartige Klänge zu übersetzen. Die App ermöglicht so Menschen mit Sehbehinderungen eine reichere Erfahrung und ein besseres Verständnis bei der Kommunikation mit ihren Liebsten. Dabei scannt die Leica Triple-Kamera des Smartphones das Gesicht der Person, mit der der blinde Mensch spricht und identifiziert die einzelnen Bereiche des Gesichts: Augen, Nase, Augenbrauen und Mund sowie deren Position im Verhältnis zueinander. Die AI verarbeitet dann die identifizierte Emotion in einen definierten Klang, der entweder direkt über das Smartphone oder die Kopfhörer gehört wird.
https://consumer.huawei.com/at/ und Video
Die Jury:
- wertvollster Beitrag, den IT hier leistet
- Beginn eines Zeitalters von Assistenz-Systemen am Smartphone
- danke für dieses Projekt!
Grayling Austria GmbH, Microsoft Österreich
Projekt: refugees{code} – Microsoft & Grayling schaffen gleiche Chancen für alle
Nach dem Rechtsruck in Österreich in 2017 wollen Microsoft und Grayling ein klares Zeichen für Integration setzen. Zur Schaffung von Aufmerksamkeit für dieses Thema, die Positionierung von Microsoft als starken Partner in der digitalen Transformation sowie für Employer Branding und Mitarbeiterbindung wurde eine integrierte CSR-Kampagne für Flüchtlingsintegration und gegen Fachkräftemangel in der Digitalisierung umgesetzt. Durch die Unterstützung der Initiative refugees{code} mit Events im Wiener Microsoft Office und kommunikativer Begleitung durch Grayling wurden Geflüchtete im Programmieren ausgebildet und mit potentiellen Arbeitgebern zusammengebracht. Microsoft und Grayling konnten ihr Engagement für die Gesellschaft glaubwürdig und medienwirksam positionieren.
https://news.microsoft.com/de-at/features/refugeescode-gefluchtete-suchen-jobs-unternehmen-suchen-programmierer/ und Video
Die Jury:
- exzellentes CSR-Projekt
- adressiert einige Brennpunkte in Wirtschaft und Gesellschaft
- vorbildliches Engagement
VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH
Projekt: Taktiler Multimedia-Guide für Kunstwerke
Es ist derzeit leider nicht selbstverständlich, dass alle Menschen gleichermaßen an Kunst und Kultur teilhaben können. Viele Museen und Ausstellungen sind nicht ausreichend ausgestattet, um auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen einzugehen. Besonders für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen ist der Besuch einer Ausstellung von Kunstwerken oft eine wenig gewinnbringende Erfahrung. Mit dem taktilen Multimedia-Guide werden Kunstwerke im wahrsten Sinne des Wortes für alle begreifbar. Computergenerierte betastbare Reliefs ermöglichen auch Blinden und sehbeeinträchtigten Personen das Erfühlen von Gemälden und anderen 2D- oder 3D-Austellungsstücken. In Kombination mit speziell zugeschnittenen Texten – in Standardsprache und vereinfachter Sprache –, die sowohl als Audiodatei, als Untertitel und als Gebärdensprachevideo zur Verfügung gestellt werden, entsteht eine für alle zugängliche Umgebung, in die das Kunstwerk eingebettet ist. Animationen und Soundeffekte runden das Angebot ab und wecken zusätzlich auch das Interesse von Kindern.
https://www.vrvis.at/research/projects/arches/
Die Jury:
- wunderbare Aufbereitung von Kunstwerken
- eines der aktuell schönsten neuen Einsätze von Technologie
- ein weiteres Werk aus der Innovationsschmiede VRVis
Foto: iStock/Nikada
Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs, Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT
Projekt: WADcher – Web Accessibility Directive Decision Support Environment
Barrierefreiheit und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen sind eine integrale Anforderung an eine offene und integrative Gesellschaft. Die von der EU verabschiedete „Web Accessibility Directive“ sieht die Schaffung umfassender Barrierefreiheit im gesamten Online-Auftritt aller öffentlichen Institutionen bis September 2020 vor. Das Projekt WADcher hat das Ziel, diese Anforderungen zu unterstützen. Zu diesem Zweck wird ein Tool geschaffen, welches es sowohl den Betreibern von Webseiten und mobilen Services als auch den Designern und Entwicklern ermöglicht, die Barrierefreiheit zu überprüfen und konstant zu überwachen. Dies wird mit der Integration bestehender automatisierter Web Accessibility Checker sowie der Möglichkeit zur Einbindung menschlicher Experten gewährleistet. WADcher erlaubt aber nicht nur die Kontrolle der Barrierefreiheit, sondern liefert auch Verbesserungsvorschläge und bietet über eine Entwicklungsumgebung auch die Möglichkeit einer kollaborativen Entwicklung. Zielgruppen sind aber alle Betreiber von Webseiten: private Unternehmen, Vereine oder auch Privatpersonen.
https://wadcher.eu/
Die Jury:
- wichtiges Hilfsmittel für die Umsetzung von barrierefreien Angeboten
- Integration von Feedback ist erstklassig
- für den Einsatz bei allen Webseiten und Apps empfohlen