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Share dich zum Teufel

Johannes Braith, CEO & Co-Founder von store.me GmbH Johannes Braith, CEO & Co-Founder von store.me GmbH Foto: Store.me

Von dem Trend der Sharing Economy und dem Nutzen für die Immobilienwirtschaft. Ein Gastkommentar von Johannes Braith, CEO & Co-Founder von store.me GmbH.

Wenn sich Gesellschaften durch Privateigentum definieren, dann ist das Eigenheim sein Symbol. Es steht für Sicherheit – dafür, dass man Herr über sein Schicksal ist – und reflektiert den Wunsch, selbst eine Insel zu sein. In den letzten Jahrzehnten haben wir gelernt, Freiheit negativ, als das Recht, andere auszuschließen, zu definieren. Die Internetgeneration hingegen sieht Freiheit nicht in diesem Sinne, sondern in einem positiven Kontext, sich nicht ausschließen lassen zu müssen. Für sie bedeutet Freiheit, die Möglichkeit, sein Leben zu optimieren. Freiheit misst sich daher mehr am flexiblen Zugang zu Ressourcen und Möglichkeiten als an Besitz von Eigentum am Markt. 

Doch inwiefern ist das für die Immobilienwirtschaft relevant? Ein Großteil dessen, was wir besitzen, wird oft nicht gebraucht. Das Auto, leere Zimmer oder sogar seine Couch zu »sharen«, war anfangs für Enthusiasten eine große Sache. Doch wirft man hingegen heute einen Blick auf Player wie Airbnb, die das Teilen von Räumlichkeiten zu Urlaubszwecken anbieten, so dürfte es dem einen oder anderen Hotelier die Nackenhaare aufstellen. Airbnb ging 2008 online und verzeichnet mit einer Wachstumsrate von bis zu 500 % bereits über zehn Millionen Nächtigungen in mehr als 190 Ländern. Das Konsumverhalten und somit auch die Gesellschaft unterziehen sich einem Paradigmenwechsel, welcher nicht nur auf die Tourismusbranche, sondern auch auf alle anderen Wirtschaftszweige Auswirkungen haben wird. 

Das Teilen von Leerstand ist somit in der Gesellschaft angekommen. Auch freie Flächen wie Kellerabteile, Souterrainflächen und Geschäftslokale können neuerdings auf der Lagerplatzbörse www.store.me als Stauraum geteilt werden. Durch die Urbanisierung verfügen Menschen in Städten über immer weniger Platz, welchen sie sich nun durch das intelligente Teilen schaffen können. Vermieter profitieren auf der anderen Seite von unkomplizierten Mieteinnahmen der Objekte, welche als Wohnraum oder Geschäftslokal schlecht geeignet sind. Seit dem Start der Lagerplatzbörse werden bereits mehr als 150.000 m² Fläche in ganz Österreich angeboten, Trend steigend.

Innovationen wie die Sharing Economy rufen Veränderungen am Markt hervor. Einige verteufeln vor Angst der Verdrängung und Verlust von Marktanteilen diese Trends. Doch Innovation und Veränderung sind nicht aufzuhalten. Jeder Akteur hat allerdings die Chance, diese mitzugestalten. Digitale Unternehmen sollten von dem Know-how etablierter Firmen profitieren, um im Gegenzug ihre Innovationskraft für eine gemeinsame Erneuerung in den Mittelpunkt zu rücken.

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