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Aktiv aus der Ferne

\"Notlösung.Ein Naturschauspiel sorgte im April für lange Gesichter im europäischen Reiseverkehr. Ein isländischer Vulkan unter einem Gletscher namens Eyjafjallajökull schickte den Flugreisenden eine Staubwolke, die alles vernichtete: Termine im Outlook, in Lotus Notes, in den Kalendern auf Smartphones, im Web

– überall dort, wo eine Reise per Flugzeug notwendig gewesen wäre. Doch die ganze Aufregung auf den Flughäfen, das tagelange Anstellen in den überrannten Bahnhöfen, die verzweifelte Pfeiferei über Twitter – das alles hätten wir uns auch ersparen können.

Die unbarmherzige Cloud aus Island drückte auf die Reisepläne der Manager, die IT-Branche sieht sich dadurch aber im Aufwind. Wer konnte, setzte sich in einem klimatisierten Videokonferenz-Raum, wählte seine Gesprächspartner und machte es sich im Ledersessel bequem. Authentizität im Gespräch, das Gefühl der körperlichen Nähe zu seinem Gegenüber, Gestik und Mimik werden schließlich unterstützt. Breitband, High-Definition-TV, das wachsende Vertrauen in Hightech-Kommunikation am Arbeitsplatz machen es möglich. Die IT-Branche weiß lange schon um den Reiz von Cloud-Technologien. Dass die Wolke letztlich aus Island kommt, hat dann doch einige überrascht.

Hatten Sie aber in den letzten Wochen nicht auch das Gefühl, dass der Flugverkehr über Europa längst nicht so auf unsere Gemüter gedrückt hat? Abgesehen von den armen Reisenden, die festsaßen und nicht nach Hause konnten – ich habe regelrecht aufgeatmet. Vielleicht sollten wir die ganze Sache mit den Kerosinbombern überdenken und bei Möglichkeit auf Alternativtechnologien ausweichen. Denn die sparen Geld, Nerven und vor allem Zeit.

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