Rein in die IT-Umwelt
- Written by Redaktion_Report
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Report: Wie steht es um das Thema Gebäudeverkabelung in der Bauwirtschaft? Stoßen Sie mit Ihren Wünschen zu strukturierten Verkabelungskonzepten bereits auf offene Ohren?
Karl Hitschmann: Heute ist bereits in jedem Betriebsgebäude strukturierte EDV-Verkabelung zu finden. Neu ist, dass nun zunehmend auch die Verkabelung von 220V-Leitungen mit Steuerungsintelligenz stattfindet. Ein starkes Bewusstsein zur intelligenten Verkabelung hat es aber auch schon vor zehn Jahren in den Architekturbüros gegeben. Die Gebäudeverwaltung ist mit den Jahren aber zunehmend professionalisiert worden: Heute ist das Auslagern der gesamten EDV und Telefonanlagen im Rahmen eines Facilityservices nichts Exotisches mehr. Die IT-Umwelt ist zur Commodity geworden. Dieser neuen Konvergenz müssen wir ebenfalls folgen. Das resultiert dann in unserer Arbeit, die neben der klassischen Netzwerkverkabelung auch Switches und Router - den Lösungsteil - einschließt.
Wer ist Ihre Zielgruppe für die strukturierte Verkabelung?
Die Nutzer sind in der Regel Gewerbebetriebe, in allen Abstufungen: vom Planer und Architekten bis hin zum Generalunternehmer, vom Büro bis zur Fertigungshalle. Um konkrete Beispiele zu nennen: Für die Gebrüder Weiss hat Syscom in Leopoldsdorf bei Wien eine Brandmeldeanlage, die zweitgrößte in österreich, realisiert. Dem Bundesministerium für Finanzen wurde die komplette Infrastruktur geliefert, ebenso dem internationalen Wettanbieter BWIN. Zudem implementieren wir ganzheitliche Konzepte zu Zutrittskontrollen, Gebäudesicherheit und überwachung. Gerade bei diesem Themenbündel tun wir uns aufgrund unserer Eigentümer aus dem Bankenumfeld relativ leicht. Dort ist etwa die 24-Stunden-überwachung von abgesicherten Foyers schon länger großes Thema. Aktuell realisieren wir in einem größeren Projekt Sicherheitskonzepte für Bankenfoyers in Wien, Niederösterreich und Burgenland.
Generell sprechen wir aber eher den fünfzig bis hundert Mitarbeiter großen Mittelständler an und setzten dort Konvergenzlösungen in der Gebäudeverkabelung um. Bei Großunternehmen stößt man oft auf Desinteresse: Dort haben die Telcos noch eine gewissen Hausmacht.
Welche Trends bestimmen die Gebäudetechnik 2007?
Ich sehe einige unterschiedliche Entwicklungen. Zum einen finden elektronische Bussysteme für beispielsweise den Einsatz in der Licht- und Jalousiesteuerung Einzug in die Gebäudetechnik. Dann stoßen wir mehr und mehr auf den Bedarf an Zutrittssystemen. Diese beiden Themen sind nicht neu, früher hat man sie aber eher in der Industrie gefunden. Weiters wird zunehmend das Thema Voice-over-IP verstärkt. In Branchen wie der Hotellerie könnten IP-Anlagen den hohen laufenden Kosten der Zimmertelefone, die ja aufgrund der Handydichte kaum jemand noch benutzt, entgegenwirken.
Welches Wachstum wird Syscom heuer verzeichnen können? Was sind die Umsatzziele?
Wir hatten 2006 mit 120 Mitarbeitern knapp 13 Millionen Euro Umsatz. 2007 werden wir mit eigenem Wachstum auf 18 Millionen Euro kommen. Unser Konzept des Fokussierens auf Gebäudetechnik ist bereits 2006 voll aufgegangen.