\"Unsere Stärke ist die Umsetzung“
- Written by Redaktion_Report
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Report:Seit wann ist die Telekom Austria im Bereich Forschung und Entwicklung aktiv?
Helmut Leopold:Seit ich 1999 ins Unternehmen eingetreten bin, beschäftige ich mich mit diesem Thema. Es geht vor allem darum, junge Leute zu motivieren, sich mit zukunftsträchtigen Themen auseinanderzusetzen. Forschung und Entwicklung ist immer auch ein Ausbildungsthema.
Report:Was ist Ihre Aufgabe im Innovationsprozess?
Helmut Leopold:Meine Aufgabe ist es, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich die Techniker und kreativen Köpfe entfalten können. In weiterer Folge geht es darum, aus einer Vielzahl von Ideen diejenigen auszuwählen, die umgesetzt und vermarktet werden können. Denn eine Idee ohne dem dazugehörigen Markterfolg bringt nicht viel. Das ist ein schwieriger Prozess. In vielen anderen Branchen ist der Innovationsgedanke deutlich besser verankert als im klassischen Festnetzbereich.
Report:Wo sehen Sie die Stärken der Telekom Austria?
Helmut Leopold:Eine unserer Stärken liegt sicher in der Realisierung von Projekten. Auch unsere Ideen sind nicht immer einzigartig, aber wir sind die Besten in der Umsetzung. Nehmen Sie zum Beispiel das Portal unseres Digital-TV-Angebots. Dafür haben wir schon zahlreiche Preise erhalten. Nicht weil wir das Rad neu erfunden haben, sondern weil wir den Wünschen der Kunden gerecht werden.
Report:Wo liegen die Schwerpunkte der Forschungsanstrengungen?
Helmut Leopold:Worum es geht, ist ein benutzerfreundliches Interface in einer konvergenten Welt. Am Beispiel Fernsehen ist eine Entwicklung vom reinen Infomedium zu einer Konvergenz aus TV und Internet zu sehen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage der Useability. Wir hätten auch jetzt schon das Internet auf den Fernseher bringen können, aber das wollten wir nicht. Ein gutes User Interface muss einfach und intuitiv zu bedienen sein. Ein Ergebnis unserer Forschungsanstrengungen ist der Telekom Austria Cube. Ein Prototyp für eine Fernbedienung, die Fernseher und Set-Top-Box anstelle von Knöpfen mit einfachen Handbewegungen wie kippen, drehen oder schütteln steuert. Im Handybereich ist bezüglich Useability schon enorm viel geschehen, im TV-Bereich nichts. Das geschieht erst jetzt und das wollen wir aufzeigen.
Wir sind auch immer auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen und neuen Formaten. Ein gutes Beispiel dafür ist das \"Bunte Fernsehen“ in Engerwitzdorf, wo ein geschlossener Kundenkreis Zugang zu einem speziellen Content hat. Zudem beschäftigen wir uns auch intensiv mit den Themen RFID, Ethernet und SAN.
Report:Welche Innovationen können wir im Jahr 2007 von der Telekom Austria erwarten?
Helmut Leopold:Ein Schwerpunktthema im Jahr 2007 wird sicher \"New Media“ sein. Wir werden neue Formate präsentieren und Antworten auf die Frage liefern, welchen Mehrwert ein konvergentes System für Endkunden und Businesskunden liefern kann.