Wissen. Aber wie?
- Written by Redaktion_Report
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Damit ist ein Kernpunkt von Innovation angesprochen: Die Anwendung von Wissen zur Erzielung von Markterfolgen. Ein weiteres Kennzeichen von Innovation ist die Tatsache, dass es sich häufig um die erfolgreiche Anwendung von bereits vorhandenem Wissen handelt, allerdings auf (Markt)Gebiete, wo es bisher nicht angewendet wurde. Und dieses Wissen gibt es in zwei grundlegenden Formen: Einerseits das relativ leicht zugängliche kodifizierte, publizierte Wissen, andererseits das oft mit \"Erfahrung\" umschriebene, in Personen und Organisationen vorhandene \"stille\" Wissen, charakteristisch für große stabile Organisationen. Auf diese zwei Wissensspeicher konzentriert sich auch das Innovationsmanagement bei Philips: Wir verstehen darunter die systematische Suche nach neuen, wirtschaftlich interessanten Anwendungen des im Konzern vorhandenen Wissens.
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es - die aber Wohl größte Herausforderung im Innovationsmanagement besteht in der Aufgabe, aus einer Vielzahl möglicher Innovationsideen die erfolgsträchtigen herauszufiltern und rasch zu realisieren.Hier ist es besonders wichtig, die richtigen Mitspieler zu finden und zu mobilisieren.
Damit Verknüpft sich für mich Innovations- und Personalmanagement auf ganz natürliche Weise - es geht darum, im richtigen Moment Kompetenzen zu entdecken, zu entwickeln und geschäftswirksam einzusetzen!
Die Bedeutung von Innovationsmanagement wird durch die Tatsache unterstrichen, dass es in relativ kurzer Zeit einen wesentlicher Beitrag zum angestrebten organischen Wachstum des Unternehmens leisten kann. Die Idee an sich ist nicht neu, die Umsetzung scheitert aber häufig daran, dass sich diese neuen Anwendungen häufig im \"Niemandsland\" zwischen den etablierten Geschäftsbereichen befinden.
Philips hat - spezifisch in der Region österreich-Deutschland-Schweiz - die folgende Vorgangsweise zur Stimulierung von Innovationen implementiert:
• Bottom up: Die Aufarbeitung der \"Angebotsseite\" für die Geschäftsbereiche, durch Gründung einer grenzüberschreitenden Innovationsplattform. In ihr erarbeiten Vertreter aller Geschäftsbereiche neue, realisierbare Technologie-, Produkt- und Marktkombinationen auf Basis vorhandener und verfügbarer Kompetenzen.
• Top down: Das Top Management formuliert konkrete und verbindliche Geschäftsziele im erwähnten \"Niemandsland\" zwischen den Geschäftsbereichen und schafft dafür entsprechende organisatorische und geschäftliche Rahmenbedingungen (Beispiele: regionales Cross Business Line Projektmanagement, Prozesse und Ablauforganisation für die Bewertung und Umsetzung von innovativen Geschäftsideen).
Die strategische Aufgabe des Innovationsmanagements ist, das Thema Innovation und die Routine des Unternehmens zu trennen und wieder zu verknüpfen. Die Herausforderung ist, innovatives Denken und Handeln von den Zwängen eines Unternehmens zu befreien und gleichzeitig mit den Bedürfnissen des Marktes und den Zielen des Unternehmens zu koppeln. Dass man sich dabei nicht nur auf Wissen und Wissende im eigenen Unternehmen beschränken soll, erhöht die Chancen auf erfolgreiche Innovationen. Um es mit Schumpeter zu sagen: Die Kooperationen mit Forschungsinstituten, Lieferanten und anderen Partnern steigert das Wissen; die enge Zusammenarbeit mit Kunden multipliziert die Chance, daraus echte Innovationen und damit Geld zu machen!
Markus Posch ist Vorstand Innovation & Personal bei Philips österreich-Deutschland-Schweiz