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Wasserkraft ist Klimaschutz

Umweltschonende Erzeugung von elektrischer Energie wird zu den zentralen Themen der ­Zukunft gehören. Wasserkraft ist in jedem Fall die wichtigste erneuerbare Energiequelle und ­ökonomisch als auch ökologisch die beste Option.

Ein Gastkommentar von Wolfgang Kölliker

Die Nutzung der Wasserkraft hat in Österreich eine lange Tradition. Ein weiterer Ausbau war hierzulande aber jahrelang nicht wirtschaftlich. Jetzt haben sich die Rahmenbedingungen geändert und daher gibt es auch wieder zahlreiche neue Projekte. Darüber hinaus ist Wasserkraft derzeit die einzige erneuerbare Energieform, die es ermöglicht, Strom großtechnisch zu erzeugen und zu Marktpreisen zu liefern.
Zwei weitere Faktoren sprechen für den weiteren Ausbau der Wasserkraft: erstens die CO2-Problematik und zweitens die volkswirtschaftliche Komponente. Wasserkraft ist unsere größte Chance zur Absenkung der CO2-Emissionen und ermöglicht außerdem die höchste inländische Wertschöpfung von allen Energieformen.

>> Wasser als ausgleichendes Element <<
In Österreich besteht vor allem bei Neuanlagen ein starker Trend in Richtung Pumpspeicher­kraftwerke. Vielfach werden dabei bestehende Staubecken benutzt und die Maschinensätze in Kavernen eingebaut, um den Einfluss auf die Landschaft möglichst gering zu halten.
Als eines der wenigen Länder Europas hat unser Land die geografischen Voraussetzungen, um ein nennenswertes Volumen an Speicherkraftwerken aufzubauen. Wir benötigen diese Kraftwerke, um den zunehmenden Einsatz von Windenergieanlagen abzusichern. Für Netzbetreiber hat der Strom aus Windenergie nämlich erhebliche Nachteile: Der Wind ist in seiner Schaffenskraft unberechenbar.
Pumpspeicherwerke stellen daher die ideale Ergänzung zum Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch dar. Sie gelten da­rüber hinaus als effiziente Energiespeicher, die wesentlich zur Stabilität der Stromnetze beitragen. Binnen weniger Minuten können sie ihre volle Pump- oder Generatorleistung erreichen und so Schwankungen im Stromnetz ausgleichen.

>> Verbesserte Technologien ><<
Neueste Technologien ermöglichen heute eine optimale Nutzung der Energie mittels direktem Wechsel von Pump- in Turbinenbetrieb und umgekehrt. Vor allem die Technologie mit variabler Drehzahl (»Varspeed«) ist heute für bestimmte Anwendungsfälle »state of the art«. Alstom übernimmt hier eine führende Rolle. Varspeed-Maschinen ermöglichen einen optimalen Wirkungsgrad beim Pumpen und Turbinieren – vor allem im Teillastbereich bzw. bei sehr hohen Fallhöhenschwankungen. Während herkömmliche Synchronmaschinen auf das Überschreiten der Nennleistung angewiesen sind, um den Pumpbetrieb zu starten, erlaubt es die Varspeed-Maschine, bereits bei einem geringeren Energieüberschuss zu pumpen.
Aber Wasserkraft allein kann Österreichs stetig steigenden Strombedarf nicht decken. Um eine effiziente Energieversorgung zu gewährleisten, ist deshalb ein vernünftiger Mix der verschiedenen Energieressourcen auch unter Einbeziehung fossiler Brennstoffe erforderlich.

WOLFGANG KÖLLIKER ist Geschäftsführer der Österreich-Niederlassung des internationalen Alstom Konzerns, einem Weltmarktführer im Bereich Energie und Transport.

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