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Breitbandwelt der Zukunft

Kaum ein österreichisches Unternehmen kommt heutzutage ohne Internet aus, das World Wide Web ist ein alltägliches und mittlerweile selbstverständliches Arbeitswerkzeug geworden. Vielleicht geht es Ihnen wie mir, dass Sie sich das Arbeiten ohne Internet überhaupt nicht mehr vorstellen können. Es vergeht kaum ein Tag ohne eine kurze Recherche im Netz, ohne unterwegs einen E-Mail-Check gemacht zu haben oder ohne Blick auf die Onlineversionen der Tageszeitungen.

Breitband als Wegbereiter... Damit das Web und all die Firmennetzwerke und Applikationen tagtäglich funktionieren, ist eine performante und stabile Systemlandschaft samt Breitbandanbindung notwendig. IKT (Kommunikations- und Informationstechnologie) hat aber nicht nur für Unternehmen eine hohe Relevanz, sondern auch für den Wirtschaftsstandort österreich insgesamt. IKT und Breitband sind weit mehr als eine technische Ressource, sie tragen selber überdurchschnittlich stark zum Wirtschaftswachstum bei, wie eine Studie von Arthur D. Little eindeutig belegt.

Darüber hinaus ist Breitband als Service eine Erfolgsgeschichte: Die Strategy Analytics beziffert in einer im heurigen Juli veröffentlichten Studie die Anzahl der DSL-Anschlüsse in Westeuropa mit rund 73 Millionen, bis 2010 soll dieser Wert auf 108 Millionen steigen. Auch in österreich entwickelt sich der von der DSL-Technologie dominierte Breitbandmarkt sehr erfreulich - eine im Jahr 1999 begonnene österreichische Erfolgsgeschichte mit über 500.000 DSL-Anschlüssen, die wir als größter Anbieter und Innovator kräftig mitbestimmt haben.

...IP-Revolution Die technische Basis unserer Infrastruktur ist IP, das in den 1970er-Jahren entwickelte Internet Protocol. Als technisch ausgereifte und damit kosten­effiziente Technologie, auf der weitere Protokolle wie MPLS aufsetzen, genießt IP eine weltweite Akzeptanz, die in den letzten zehn bis 15 Jahren zu einer regelrechten IP-Revolution geführt hat und mehr denn je andere Plattformen ablöst.

Doch ich spreche hier nicht alleine von der Datenübertragung: Auch Inhalte wie Musik und Film werden zunehmend digitalisiert bzw. digital produziert, gespeichert und eben über IP-Netzwerke verteilt. Vor allem in der spezifischen Verteilung und Interaktivität sehe ich die größten Vorteile, die von den »klassischen« Medien nicht geboten werden können. Gerade in diesem Bereich sehe ich sehr viel Potenzial für kleine und flexible Anbieter - beispielsweise bei der Content-Aggregation oder im Kreativbereich. ­Dies ist mit ein Grund, warum ich die Ars Electronica mit ihren oft avantgardistisch anmutende Präsentationen immer wieder mit großem Interesse verfolge.

Ein breites Betätigungsfeld. Verschiedene internationale Studien sagen bis 2010 einen weiteren Anstieg der Breitbandpenetration voraus. Daraus folgt, dass Breitband bei zunehmendem Wettbewerb zu einer Commodity wird. Attraktive Preis sind selbstverständlich, in den Fokus der Anbieter treten stattdessen Produktbündel und neue Geschäftsmodelle. So ist die Gesprächsminute als technisch orientierte Abrechnungseinheit à la longue passé - Information, beispielsweise in Form von Filmen oder Studien, werden als Preisindikatoren dienen. Neben hohen Bandbreiten sind es vor allem innovative Applikationen, durch die sich Breitband zu einem Massenmarktservice entwickelt. Wir haben mit aonDigital TV einen ersten, wichtigen Schritt gesetzt. Attraktive Inhalte, Voice-over-IP, Anwendungen zur eigenen Contentproduktion und Home Networking sind die Herausforderungen der Kommunikationswelt von morgen. Auch für Senioren wird das Internet durch eHealth-Anwendungen einen attraktiven Zusatznutzen bringen. DSL, eine junge Technologie, ist noch nicht einmal zehn Jahre am Markt und hat in verschiedenen Branchen schon sehr viel bewegt - die bunte neue Breitbandzukunft wird jedoch noch sehr viel mehr Chancen bringen!

Helmut LEOPOLD ist Leiter Plattform- und Technologiemanagement Telekom Austria.

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