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Rückblick auf ein neues Geschäft

Ian Beckett, ehemaliger IT-Leiter bei Western Wireless, hatte im Laufe seiner fünfjährigen Tätigkeit bei der internationalen Mobilfunkgruppe viele Landesorganisationen kennen gelernt. Die Liebe zu Wien ist ihm geblieben. Neben Töchtern in Irland, Slowenien, Haiti, Bolivien, Island, Kroatien, Georgien, Ghana und der Elfenbeinküste zog besonders der österreichische Musterschüler tele.ring die Aufmerksamkeit des Amerikaners an. 2001 um einen symbolischen Betrag von 10 Euro von Mannesmann/Vodafone gekauft, mauserte sich das einstige Sorgenkind zur Klingelkassa für Western Wireless und ab 2005 auch dessen Nachfolgeeigentümer Alltel. Der US-Telco akquirierte die WW-Gruppe um insgesamt 5,6 Mrd. Dollar und stieß in kürzester Zeit die Auslandsaktivitäten der WW-Mobilfunkgruppe ab. Einer der erfolgreichsten Verkäufe passierte in Irland: Die Mobilfunktochter Meteor wurde um knapp mehr als eine halbe Million an den hiesigen Incumbent veräußert. Der andere Traumdeal fand in österreich statt: Die deutsche T-Mobile machte ihrer österreichtochter den kleineren Konkurrenten tele.ring zum Geschenk und rettete so die sinkenden Kundenzahlen mit einem Schlag.

Der Kaufpreis, den die Deutschen für die Speckjäger locker machten: 1,6 Mrd. Dollar - inflations- und kursbereinigt immer noch gut das hundertmillionenfache des Kaufpreises von 2001. Was war in diesem Zeitraum passiert? Die Marketing- und Produktmanager legten einen Erfolgslauf nach dem anderen hin. Im Hintergrund aber wurde die IT bereinigt, jede nur mögliche Synergie und Konsolidierung durchgeführt. Tele.ring hatte zum Zeitpunkt des Verkaufs die effizienteste IT-Aufstellung unter den österreichischen Mobilfunkern, erinnert sich Gerald Haidl, damals IT-Director bei tele.ring. Ian Beckett, der heute in Irland lebt, blickt ähnlich verklärt zurück. \"Wir konnten damals in der gesamten Gruppe die Kosten dramatisch hinunter bringen, schrieben aber eine extrem erfolgreiche Geschichte mit den österreichern\". Beckett lässt immer noch keine Gelegenheit aus, um Wien einen Besuch abzustatten - und zieht noch immer mit einer tele.ring-Nummer auf seiner Business Card durch die Welt.

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