Die große Report-Umfrage: Was den Markt 2019 prägt
- Written by Redaktion
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Mit welchen Erwartungen gehen Sie in das Jahr 2019? Welche Trends und Entwicklungen prägen aktuell aus Ihrer Sicht den Markt?
Damianos Soumelidis, Geschäftsführer Nagarro Österreich
»Die Digitale Transformation wird uns noch einige Jahre beschäftigen. Nach dem internen Technologiewandel müssen auch Kunden und Geschäftspartner zu Profiteuren der Digitalisierung werden. Die technologische Basis, also künstliche Intelligenz, Machine Learning, Data Lakes usw., zu schaffen, wäre kein Problem, jedoch brauchen viele Unternehmen schlichtweg einen Plan und gute Beispiele, wie es geht. Bei Nagarro stehen einige Leuchtturm-Projekte an, die wir als Machbarkeitsmodelle einsetzen werden. Wer noch keinen Plan hat, der sollte sich relativ rasch Experten dafür suchen. Ich befürchte allerdings, dass die Knappheit an Know-how und Delivery-Ressourcen uns in Österreich bald in extreme Bedrängnis führen wird.«
Andreas Dangl, Geschäftsführer Fabasoft Austria GmbH
»Die Cloud wird heuer bei vielen, auch kleineren Unternehmen zum dominierenden IT-Thema. Diese werden sich in Zukunft nur am Markt behaupten können, wenn sie im Vergleich zur Konkurrenz flexibler und innovativer agieren und so besseren Kundenservice bieten. Die Cloud ermöglicht dies, indem sie durchgängig geschäftsrelevante Schlüsselprozesse, also ihre Unternehmens-DNA, digitalisiert. Außerdem wird die Relevanz zertifizierter Cloud Security weiterhin steigen, da nur ein unabhängiges Audit Kunden glaubwürdig versichern kann, dass ihre Daten in guten Händen sind.«
Andreas Bierwirth, CEO T-Mobile Austria
»Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung befinden wir uns in einem epochalen Wandel, bei dem unsere Art zu arbeiten und zu leben völlig neu erfunden wird. 2019 wird das entscheidende Jahr für Digitalisierung Österreichs sein. Der neue Kommunikationsstandard 5G ist Zukunftstechnologie für das vernetzte Österreich und sichert die Kapazität, um dem unstillbaren Datenhunger der digitalen Gesellschaft gerecht zu werden. Zusammen mit UPC wird T-Mobile dafür die besten Angebote machen – das ist unser ultimatives Versprechen für die digitale Zukunft Österreichs.«
Peter Lieber, Präsident des Verbandes Österreichischer Software Industrie (VÖSI)
»Ich sehe für 2019 mehrere wichtige Themen in der Software-Branche: Das Allerwichtigste ist die Erkenntnis, dass die Softwareentwicklung nicht nur für Safety – also funktionale Sicherheit –, sondern auch für Privacy und Security ›by Design‹ Verantwortung übernehmen muss, und diese nicht einfach delegieren kann. Dazu sind Abstraktion und Modellierung die neuen Schlüsseltechnologien in der Software- und Systementwicklung, um die laufend wachsende Komplexität wieder in den Griff zu bekommen. Weiters werden auch selbstlernende Systeme – oder Systeme, die trainiert werden können – die bisher üblichen, starr programmierten Systeme ersetzen und im Bereich des verteilten Lernens wird auch die Blockchain-Technologie zum Thema werden.«
Ricardo-José Vybiral, Vorstand der KSV1870 Holding AG
»Als serviceorientierte Plattform für Wirtschaftsinformationen ist es unsere Aufgabe, Komplexes einfach darzustellen. Das mit dem Ziel, Geschäftsentscheidungen unserer Kunden zu beschleunigen. Die Anforderungen der Echtzeit-Ökonomie geben dabei den Takt an: Korrektheit der Daten, klare Aussagen und kurze Auslieferungszeiten – das sind die wichtigsten Faktoren, die rasche Entscheidungen ermöglichen. 2019 werden wir unsere Rolle als Wirtschaftsplattform im Risikomanagement weiter ausbauen und fokussieren noch stärker auf Wachstumslösungen wie Business Analytics. Mehr als 24.000 Mitglieder vertrauen bereits auf den KSV1870 – und wir wollen weiter wachsen.«
Werner Steinecker, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender Energie AG Oberösterreich
»Digitalisierung und die Ziele rund um die Energiewende verändern die Energiebranche nachhaltig. Die Energie AG gestaltet den Wandel seit Jahren aktiv: Mit dem flächendeckenden Ausbau der intelligenten Stromzähler sind die Voraussetzungen im Stromnetz bereits geschaffen, jetzt folgen der Reihe nach andere Bereiche. Wir wollen Strukturen schaffen, die es uns ermöglichen, die Veränderungen für unsere Kunden mit Mehrwert spürbar zu machen und gleichzeitig rasch und effizient auf Veränderungen reagieren zu können.
Dabei dürfen wir aber nicht vergessen: Wir brauchen auch in Zukunft engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die künftig jene Infrastruktur in Schuss halten, auf der unsere Zukunft aufbaut.«
Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer Bundesimmobiliengesellschaft
»2018 war von einem Höchststand an Projektentwicklungen und -starts gekennzeichnet, die Vorbereitungsarbeit der letzten Jahre kam zu einem großen Teil in Umsetzung, man kann von ein Erntejahr sprechen. Auch für 2019 erwarten wir ein ähnlich intensives Jahr. Die Eingliederung in die ÖBAG ist eine klare Bestätigung unseres Entwicklungs- und Wachstumskurses der vergangenen Jahre und stärkt die wirtschaftliche Ausrichtung des BIG Konzerns.
Mit unserer Konzerntochter ARE errichten wir im Rahmen der Wohnbauoffensive österreichweit Wohnraum mit einem Investvolumen von rund zwei Milliarden Euro. Die vollen Auftragsbücher der Bauwirtschaft und das damit einhergehende Pricing sehen wir in 2019 für Immobilienentwickler weiterhin als besondere Herausforderung; ebenso das Recruiting geeigneter Fachkräfte für unseren Wachstumskurs.«
Wolfgang Hesoun, CEO und Generaldirektor Siemens AG
»Auch wenn sich die Konjunktur dieses Jahr voraussichtlich etwas schwächer entwickeln wird, gilt es, den Rückenwind des letzten Jahres zu nutzen und den Standort weiter zu stärken, indem wir etwa die digitale Transformation der Unternehmen erfolgreich vorantreiben. Digitalisierung wird auch im heurigen Jahr weiterhin das bestimmende Thema sein! Die Digitalisierung ist der zentrale Hebel, der es der europäischen Industrie ermöglicht, international konkurrenzfähig zu bleiben.
Österreich hat derzeit die enorme Chance, industrielle Produktion in Österreich zu halten, zu stärken sowie hochqualitative Wissens-Arbeitsplätze zu schaffen. Für den Standort Österreich würde ich mir einen ernsthaften Bildungsfokus und den Ausbau des 5G-Mobilfunk-Netzes wünschen. Nur so wird es uns gelingen, eine leistungsfähige Anbindung der heimischen Wirtschaftsregionen an die großen internationalen Industriezentren sicherzustellen, von der nicht nur die Industrie, sondern auch die KMUs profitieren.«
Robert Schmid, Geschäftsführer Baumit und Schmid Industrieholding
»2019 wird wahrscheinlich eine Fortsetzung von 2018. Gute Nachfrage, große Mengen, viel Neubau, wenig Sanierung. Im Vordergrund steht der Preis, damit wir ›leistbares Wohnen‹ gewährleisten können. Das ist natürlich Blödsinn, weil durch das Verwenden billigerer Baustoffe wird das Gebäude nicht billiger, sondern schlechter. Übertechnisierung und Überregulierung sind die Gründe für hohe Kosten am Bau und werden auch 2019 Schlagworte sein. Ändern wird sich nichts – das habe ich zur Kenntnis genommen!
Ob das Thema Klimawandel endlich wieder dazu führt, dass auf den Energieverbrauch von Gebäuden geschaut wird und nolens volens gedämmt wird oder ob es weiter beim Lippenbekenntnis der öffentlichen Meinung bleibt, wird auch weiterhin nicht die Politik bestimmen (und auch nicht die Ökos), sondern der Preis von Energieträgern und die Tatsache, wie heiß oder kalt es wirklich wird. Interessant wird es jedenfalls wieder – das Jahr 2019.«
Thomas G. Winkler, CEO UBM Development
»Die Nachfrage nach Immobilien in den Kernmärkten der UBM ist ungebrochen – ich erwarte ein weiteres ›goldenes Jahr‹ für Developer. Europa hat ein schwieriges Jahr vor sich. Auch deshalb gehen ich von keiner signifikanten Änderung des europäischen Zinsniveaus am kurzen Ende aus, die das starke Investoreninteresse an Immobilien beeinflussen könnte. Somit bleiben Immobilien als Anlagen auch 2019 ohne Alternative. Unsere Pipeline bis 2021 ist mit 1,8 Mrd. Euro prall gefüllt – mit starkem Fokus auf den boomenden Hotelmarkt und Wohnbau in den deutschen Top-Städten und Österreich.«
Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender ÖBB-Holding AG
»2019 steht wieder voll im Zeichen des Klimaschutzes. Die ÖBB sparen schon jetzt 3,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ein. Und wir wollen noch mehr erreichen. Mit neuen Verbindungen und knapp 300 internationalen Zugverbindungen täglich wollen wir noch mehr Menschen für die Bahn begeistern. Dasselbe gilt auch für den Güterverkehr. Die ÖBB Rail Cargo ist schon jetzt in 18 Ländern unterwegs und Nr. 2 in Europa. Diese Position wollen wir ausbauen und damit noch mehr Gütertransporte von der Straße auf die Schiene holen. Das Um und Auf dafür ist eine moderne Infrastruktur. 2019 investieren wir knapp zwei Milliarden Euro in die Modernisierung und den Ausbau unseres Schienennetzes.«
Stefan Graf, CEO Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H.
»Ich gehe mit grundsätzlich positiven Erwartungen in das Jahr 2019, da es entsprechende Vorzeichen in Hinblick auf Trends und Entwicklungen gibt, die in die richtige Richtung gehen und das Jahr auch prägen werden, wie z.B. das große Thema der Digitalisierung oder der erhöhte Wohnbedarf.
Ich gehe davon aus, dass die Konjunktur leicht zurückgehen wird, doch für die Bauwirtschaft kann es trotz allem ein gutes Jahr mit entsprechender Auslastung werden. Neben den positiven Effekten der Hochkonjunktur wie der hohen Auslastung werden uns in diesem Jahr auch weiterhin die herausfordernden Aspekte wie der Fachkräftemangel beschäftigen. Gesellschaftspolitisch werden meiner Meinung nach die Spannungsfelder zunehmen, da sich der Trend der Polarisierung aufgrund der handelnden Personen weiter verstärken wird. Nichtsdestotrotz nehme ich positive Signale wahr, was die immer wieder geforderte Steuerentlastung und Entrümpelung betrifft – also man merkt, dass etwas getan wird, und das begrüße ich sehr.«
Mike Bucher, Geschäftsführer Wienerberger Österreich GmbH
»2019 wird das 200-jährige Gründungsjubiläum von Wienerberger gebührend gefeiert und ich verspreche, dass wir Österreichs Bauwirtschaft auch weiterhin wie in den letzten 200 Jahren prägen werden.
Die Prognosen sowohl im Einfamilienbereich als auch im mehrgeschoßigen Wohnbau und im Nicht-Wohnbau sind positiv – somit gehe ich von einem sehr guten Jahr 2019 aus: für die Baubranche und auch für Wienerberger als Marktführer. Innovationen in allen Produktsegmenten sind auch in diesem Jahr bei Wienerberger im Fokus: Sowohl im Hintermauerbereich als auch in der keramischen Fassade und im Dachbereich präsentieren wir zu Beginn des Jahres eine Fülle von neuen Produkten. Im Q3 werden wir im Dachbereich noch eine weitere Aufsehen erregende Innovation auf den Markt bringen. Digitalisierung und die verstärkte Nutzung von BIM bleiben auch in den nächsten Jahren das bestimmende Thema. Die Kundenvorteile müssen aber klar ersichtlich sein!
Wir setzen bei diesen Themen auf unsere neuen Tools wie die Virtual-Reality-Hausplanung und eine Vertriebs-App, die ab Frühsommer allen Partnern zur Verfügung steht.«
Johannes Baumgartner, CEO BEKO Engineering & Informatik
»Wir werden versuchen unsere Kunden noch besser mit unserer Strategie ›Wir digitalisieren die Industrie‹ zu unterstützen. Themen, wie das ›Andocken‹ neuer Technologien in traditionellen Geschäftsfeldern oder entsprechende Anwendungs-Szenarien in der Digitalisierung werden Fokusthemen vor allem bei unseren Kunden im österreichischen Mittelstand sein. Bei diesen komplexen Lösungen werden wir zukünftig auch verstärkt mit Partnern zusammenarbeiten. Der War for Talents wird neue Dimensionen annehmen und wir müssen uns noch intensiver mit ›new world of work‹ etc. auseinandersetzen.“
Oliver Krizek, Eigentümer und Geschäftsführer der NAVAX Unternehmensgruppe
»Die IT-Branche wird weiterhin eine Innovations- und damit Wachstumsbranche bleiben. Unter Zuhilfenahme der IT-Infrastruktur werden neue Geschäftsmodelle entstehen. Bei unseren Kunden ist der Trend bei der Software klar in Richtung Cloud-Applikationen erkennbar. Für 2019 erwarten wir ein neuerliches Wachstumsjahr, vor allem in den Branchen Finanzdienstleistung und Bauindustrie. Ein zusätzlicher Wachstumsboost könnte durch Unternehmenszukäufe in Deutschland und Österreich entstehen. Auch im Bereich der Digitalisierung haben wir Akzente gesetzt, indem wir unsere Kompetenzen rund um das Thema ausgebaut haben.«
Erich Frommwald, Geschäftsführer der Kirchdorfer Gruppe
»Wir gehen davon aus, dass das konjunkturelle Hochdruckgebiet weiter anhält und der Bedarf an Massivbaustoffen zumindest im Jahr 2019 weiter hoch ist. Gleichzeitig erwarten wir eine deutliche Abkühlung mit Blick auf den Jahreswechsel 2019/2020. Die gestiegene Inflation, die spürbaren KV-Erhöhungen sowie die zunehmenden Energiekosten führen bereits zu einem deutlichen Anstieg der Produktpreise und damit auch der Baupreise. Auch der Facharbeitermangel wird sich zuspitzen, was vor allem in den Produktionsbereichen spürbar sein wird. Automatisierung und Digitalisierung müssen dementsprechend vorangetrieben werden. Gerade in Zeiten der Vollauslastung bei Baustoffproduzenten erwarten unsere Kunden 100 %ige Liefersicherheit und Termintreue. Das lässt sich nur bei professioneller Projektplanung und ausreichenden Vorlaufzeiten garantieren.
Dazu ist ein verstärktes Engagement aller Beteiligten erforderlich. Unternehmen, die Wert auf generationenorientierte Führung legen und eine wertschätzende Unternehmenskultur pflegen, werden auch im neuen Jahr Erfolg haben.«
Peter Lenz, Managing Director T-Systems Austria
»Nach einem für uns sehr erfolgreichen Jahr 2018 startet T-Systems Österreich mit sehr guten Erwartungen ins neue Jahr. Nach wie vor werden bei uns Multicloud-Konzepte, umfassende Security-as-a-Service-Angebote, Krankenhaus- und Reha-Informationssysteme und Software Defined WANs (SD-WANs) massiv nachgefragt. Für alle diese Offerings stehen ein umfangreiches Portfolio und lokale Ressourcen bereit, um die Wünsche unserer Kunden entsprechend gut abzudecken. Wir freuen uns, dass die neuen Portfolioschwerpunkte im Konzern bereits Früchte tragen und in allen T-Systems-Einheiten der Kunde und seine Anforderungen noch stärker im Vordergrund stehen.«
Gernot Brandweiner, Geschäftsführer des Verbandes Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB)
»Der Wohnbauboom wird weiterhin der Träger der Baukonjunktur sein. Gerade bei größeren Projekten gibt es trotz großer Mengen einen intensiven Preiskampf der führenden Bauunternehmen. Eine Herausforderung wird 2019 sicherlich wieder die Rückgewinnung der Planungssicherheit sein. Wir hoffen, dass die Termintreue im neuen Jahr besser wird als 2018 und geordnetere Abläufe die Produktivität wieder verbessern werden. Dies wird unbedingt notwendig sein, um nicht in einer Schere zwischen nach wie vor vorhandenem Preisdruck und in allen Bereichen angekündigten, deutlichen Kostensteigerungen auf der Strecke zu bleiben.«