Tummelplatz für Spezialisten
- Written by Redaktion_Report
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Für Hardcore-Spezialisten kann österreich aber auch zu eng werden. Ein Prototyp dafür ist beispielsweise Gernot Ziegler. Der Forscher hat seine Ausbildung für »wissenschaftliche Visualisierung« an der Schwedischen Linköping Universität absolviert. Als hochgradiger 3D-Spezialist hatte er es in österreich nicht immer leicht gehabt. »Ich habe beim Ars Electronica Center als freier Dienstnehmer gejobbt, aber das war ein Horror«, sagt Ziegler. Als ihm das renommierte Max-Planck-Institut eine weltweit heiß begehrte Stelle als Doktorand anbot, musste er nicht lange überlegen. Die nächste berufliche Station wird wohl das kalifornische Silicon Valley sein, womit Ziegler ein leibhaftiges Beispiel für den Brain Drain ist. Immerhin liebäugelt der Auslandsösterreicher mit einer Rückkehr - und wird in diesem Fall wahrscheinlich als Selbstständiger zwangsläufig die Handelsbilanz aufbessern. Im Inland gibt es kaum eine Industrie, die als Abnehmer für Highend-Grafikalgorithmen in Frage kommt. Aber auch im softwaretechnischen »Mainstream« lassen sich veritable Nischen finden. Ein Beispiel dafür ist die TechTalk, ein smartes Mitglied des Microsoft-Partnernetzwerkes, das sich als »First Mover« in der .NET Entwicklung sieht. Die Strategie der Wiener dürfte aufgehen. über mittlerweile mehr als ein Jahrzehnt lag die durchschnittliche Wachstumsrate bei 45 Prozent und TechTalk hat heute Niederlassungen in Ungarn und der Schweiz. Mit knapp 50 Mitarbeitern zählen die .NET-Experten auch personell schon zu den Schwergewichten der heimischen Entwicklerbranche. Gemeinsam mit dem Branchenriesen Unisys konnte TechTalk etwa bei der Niederösterreichischen Landesregierung punkten. Als Arge polierte man über Jahre hinweg die elektronischen Fachapplikationen des Bundeslandes auf Homogenität. Natürlich auf .NET-Basis. Im Vergleich zur TechTalk ist die Oberösterreichische oberhumer.com GmbH eine Einzelkämpferveranstaltung. Der Gründer Markus Franz Xaver Johannes Oberhumer, so der ganze Name des Absolventen der Johannes Kepler Universität, ist zumindest in einschlägigen Kreisen bekannt wie ein bunter Hund. Sein spezielles Metier ist Datenkompression und Kryptografie.