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Zur Bewehrung

Seine Grenzen findet der Betonstahl dort, wo besondere Anforderungen hinsichtlich Korrosionsbeständigkeit, elektrischer Isolation, besonderer Resistenz gegen chemischen Angriff oder etwa leichte Zerspansparkeit erfüllt werden müssen.
Genau diese Aufgaben soll ComBAR, ein glasverstärkter Kunststoff aus dem Hause Schöck erfüllen. Das besondere an diesem Bewehrungsstab ist, dass er hinsichtlich Bemessungsspannung und Verbundeigenschaften dem Bewehrungsstahl sehr ähnlich ist, allerdings deutlich zu leisten vermag. Hier die Schöck´sche Argumentationskette: ComBAR ist steif, fest, bruchsicher, deutlich leichter als Betonstahl und bietet eine leichte Zerspanbarkeit. Diese überzeugenden Eigenschaften soll ComBAR aus einer Mischung von Kunstharz mit Glasfasern erhalten, das im Pultrusionsverfahren zu einem Bewehrungsstab verarbeitet wird. Durch die gerippte Oberfläche ähnelt die Glasfaserbewehrung optisch dem Betonstahl und auch das Verbundverhalten und die Festigkeit sollen mit Betonstahl vergleichbar sein.
Damit scheint das Produkt besonders für den Einsatz im Tunnelbau prädestiniert. Hier müssen Bewehrungen enorme Kräfte durch den ständigen Erddruck aufnehmen und der Zerspanbarkeit des Materials kommt eine besondere Rolle zu, da die im Durchmesser bis über 13 Meter breiten Tunnelbohrköpfe durch die Stirnwände der Anfahrschächte und somit durch die Schachtbewehrung getrieben werden.
Zum Einsatz kommt ComBAR derzeit bei der im Bau befindlichen Nord-Süd-Linie der Amsterdamer U-Bahn: In sechs Schlitzwänden werden über 75 Tonnen der Glasfaserbewehrung eingesetzt. Aus geraden Stäben, Bügeln und Doppelkopfbolzen wird ein Bewehrungskorb geflochten, der anschließend betoniert wird und somit der Schlitzwand die erforderliche Stabilität gibt.Dank der thermisch trennenden, nicht magnetischen und elektrisch isolierenden Eigenschaften eignet sich die Glasfaserbewehrung aber für einen Einsatz im Wohnungs-, Straßen- und Brückenbau, im Hafenbau, bei medizinischen Einrichtungen, bei Energieversorgungseinrichtungen oder für Fundamente in aggressiven Böden.
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