über den eigenen Tellerrand hinaus
- Written by Redaktion_Report
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Eingedenk dieser rundum Perspektiven ist wenig verwunderlich, dass Maximilian Kolmbauer, Leiter des Gesundheitsclusters Oberösterreich, heimischen Unternehmen den Einstieg in die boomende Branche schmackhaft machen möchte. überraschender ist vielmehr die Tatsache, dass sich sein Liebeswerben nicht nur auf Unternehmen aus dem Gesundheitswesen beschränkt. Er fordert einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus. \"Der Einstieg lohnt sich nicht nur für Unternehmen aus der Gesundheitsbranche. Die Medizintechnik ist auch für Unternehmen aus der Automobil-, der Kunststoff- und der Mechatronikindustrie durchaus interessant“, zitiert Kolmbauer internationale Wirtschaftsexperten.
Kunststoff und Medizin
Am Beispiel der Kunststoffindustrie lässt sich diese auf den ersten Blick nicht zwingend nachvollziehbare These auch mit einschlägigem Zahlenmaterial belegen: 45 Prozent aller weltweit hergestellten Medizinprodukten bestehen mittlerweile aus einem großen Spektrum an Kunststoffen. Alleine für das Jahr 2005 wurde in der Gesundheitsbranche ein weltweiter Kunststoffverbrauch von 3,3 Millionen Tonnen prognostiziert.
Auch die Anforderungen der Medizintechnik an die \"artfremden“ Unternehmen sind zu bewältigen. \"Die in der Medizintechnik geforderten Technologien sind auch bei den Unternehmen der Automobil-, Kunststoff- und Mechatronikindustrie vorhanden“, ist Kolmbauer überzeugt. Ein Einstieg sei daher relativ einfach und ohne großen Aufwand möglich. Auch die hohen Anforderungen im Bereich der Qualitäts- und Sicherheitsstandard der Produkte sollten für die Unternehmen bekannt sein und so keine allzu große Herausforderung darstellen. \"Unternehmen, die jetzt einsteigen, können eigentlich nur gewinnen“, sagt Kolmbauer.
Internationale Vorbilder
Dass sich der Mehrwert eines branchenübergreifenden Engagements auch international langsam durchsetzt und nicht nur in Oberösterreich auf fruchtbaren Boden fällt, zeigt das Beispiel Nordrhein-Westfalen. Auch das Kunststoffinstitut Lüdescheid bietet Unternehmen der Kunststoffindustrie den Einstieg in die Medizintechnik an. Ein Firmengemeinschaftsprojekt soll Unternehmen, die bislang wenig bis gar nichts mit der Medizintechnik zu tun hatten, über Anforderung, Besonderheiten und Chancen der Medizintechnik informieren. Berührungsängste sollen abgebaut und Kontakte geknüpft werden. In eine ähnliche Kerbe schlägt die Medizintechnik-Offensive von Cluster-Chef Kolmbauer. Im Rahmen einer Fachtagung in Wels (siehe Kasten) erfahren Unternehmen alles Wissenswerte zum Thema \"Einstieg in die Medizintechnik“. Bei dieser Tagung wird sich alles um den perfekten Einsteg drehen. Experten berichten über ihre Erfahrungen, stehen für Fragen zur Verfügung, geben Tipps, was man beachten sollte und - besonders wichtig - sollen ein realistisches Bild des Marktes vermitteln. Denn eine \"eierlegende Wollmilchsau“ ist auch die Medizintechnik nicht. Vordergründiges Ziel ist es, den Unternehmen die Möglichkeit eines zweiten, sicheren Standbeins zu eröffnen. \"Wer einsteigen oder sein Engagement ausbauen möchte, dem helfen wir natürlich auch bei den nächsten Schritten gerne weiter“, so Kolmbauer abschließend.
Veranstaltungstipp \"Einstieg in die Medizintechnik“ - Fachtagung des oberösterreichischen Gesundheitsclusters Mittwoch 31. Mai 2006, 13:00 bis 18:00 Uhr Latest from Redaktion_Report |