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Vorreiter

\"Es würde österreich als EU-Ratspräsident gut anstehen, das Energieausweisvorlagegesetz rasch zu beschließen“, stellt Thomas Malloth, Obmann des Fachverbands der Immobilientreuhänder in der Wirtschaftskammer, dem Parlament die Rute der von österreich so gerne gepflegten Vorreiterrolle in Sachen ökologie ins Fenster. Denn obwohl das Gesetz, mit dem die EU-Gebäuderichtlinie in nationales Recht umgesetzt werden soll, eigentlich seit Anfang Jänner 2006 gelten müsste, hat der Widerstand der Bundesländer Salzburg und Niederösterreich eine Beschlussfassung bisher verhindert. Dessen ungeachtet rechnet Malloth mit einem Beschluss bis April. Dass österreich in der EU mit der Verzögerung nicht alleine ist, mag ein Trost sein: Die Mehrzahl der EU-Staaten ist mit der Umsetzung der Richtlinie säumig. Froh ist Malloth, dass der vorliegende österreichische Entwurf in einigen Punkten abgemildert wurde, etwa in Fragen der Gewährleistung, die der Verkäufer einer Liegenschaft für die Richtigkeit des Energieausweises übernimmt.

Auf anderem Gebiet sei österreich tatsächlich Vorreiter, so Malloth: Gemeinsam mit dem österreichischen Normungsinstitut wurde der Fachverband mit der Ausarbeitung einer EU-Norm für Immobiliendienstleistungen beauftragt, die 2007 beschlossen werden soll. Auch auf dem gesellschaftlichen Parkett hat der frisch gebackene Verbandsobmann einige Ambitionen: Neben dem Anfang Februar in der Hofburg stattfindenden ersten Ball der Immobilienwirtschaft und der Verbesserung des eher schlechten Images der Immobilienmakler hat er sich zum Ziel gesetzt, das Berufsbild des Immobilientreuhänders in Richtung Konsulent für alle Fragen des Lebens, das sich laut Malloth zu 98,5 Prozent in geschlossenen Räumen abspielt, zu erweitern. Für die Konsumenten plant er auch einiges: Ein Grundlagenkatalog soll ihnen den Umgang mit Maklern und Hausverwaltern erleichtern, Ende Februar soll außerdem eine Internetbibliothek für immobilienwissenschaftliche Themen online gehen.

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