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Im Zeitalter der Effizienz

Foto: Das Bedienelement Busch-tacteo reagiert über eine kapazitive KNX-Glas-Sensorik berührungslos. Foto: Das Bedienelement Busch-tacteo reagiert über eine kapazitive KNX-Glas-Sensorik berührungslos.

Eine Messe-Vorschau bei ABB rückt ein smartes Bedienfeld für die Gebäudeautomatisierung ins Blickfeld. Im Hintergrund wächst unaufhörlich ein Riesenmarkt in Europa – zum Wohle von Bauträgern, Nutzern und der Umwelt.

Die Digitalisierung nimmt auf allen Ebenen zu. Auch die Nachfrage nach intelligenten Lösungen im Gebäudebereich war noch nie so groß. Schätzungen zufolge wird der Smart-Home-Markt in Europa in den nächsten Jahren um gut 50 Prozent und mehr per annum wachsen – auf einen Bestand bis zum Jahr 2020 von über 45 Millionen Smart Homes. »Das Aufkommen des Internets der Dinge – das physische Gegenstände, wie beispielsweise Geräte oder Fahrzeuge mit cloudbasierten Steuerungssystemen verbindet – hat im Bereich der Gebäudesteuerung große technologische Fortschritte ermöglicht«, bekennt ABB-Manager Mike Mustapha anlässlich einer Produktvorstellung Ende Jänner in Frankfurt. Mustapha ist Group Executive Vice President der Division Elektrifizierungsprodukte bei dem Technologiekonzern und er sieht bei intelligenten Gebäudelösungen, »steigende Erwartungen der Endanwender, die zunehmend Lösungen einfordern, die die Erfüllung individueller Bedürfnisse ermöglichen anstatt allgemeine Standards anzubieten«.

Es ist ein neues Zeitalter angebrochen, für die Art und Weise, wie Menschen wohnen und arbeiten. Wohn- und Arbeitsumgebungen werden künftig an die Benutzer angepasst – nicht umgekehrt, wie es bislang in der Regel passierte. Das bedingt auch ein neues Prinzip des extrem langsam drehenden »Produkts« Gebäude. Technologie dient auch hier als kräftiger Hebel für die Veränderungen. »Mit unseren Lösungen stellen wir sicher, dass sich Gebäudesysteme entsprechend den sich verändernden Bedürfnissen jedes einzelnen Bewohners entwickeln und anpassen«, weist Mustapha auf das Portfolio des ABB-Unternehmens Busch-Jaeger, ein Vorreiter bei Smart-Building-Lösungen.

Berührungslose Intelligenz

Präsentiert wurde – im Vorfeld der Messe Light + Building, die Mitte März in Frankfurt stattfindet – ein neuer KNX-Sensor der Smart-Building-Komponente »Busch-tacteo«. Busch-tacteo ist ein frei konfigurierbares Bedienelement für das intelligente Gebäudemanagement. Zielgruppe sind in dieser Marktphase weniger die Konsumenten direkt, sondern die Betreiber moderner, öffentlicher Gebäude respektive Wohnbauträger und etwa auch Hotelketten.

Die kapazitive KNX-Glas-Sensorik des Panels reagiert berührungslos und bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten für eine Vernetzung und Gebäudesteuerung. Funktionen wie Heizung, Jalousien, Klima oder Beleuchtung können so gesteuert werden, dass für die Nutzer komfortable Lebens- und Arbeitsumgebungen entstehen.

Bild oben: Mike Mustapha: »Technologie kann das Leben aller revolutionieren, aber wir müssen zusammenarbeiten, um ihr Potenzial freizusetzen.«

»Die wachsende Anzahl von IP-Geräten und Sensoren im Haushalt und am Arbeitsplatz ermöglicht es, in Verbindung mit dem technologischen Fortschritt, gesammelte Daten in nutzbringende Information umzuwandeln«, erwartet ABB-Manager Mustapha nun neue Einsatzfelder in Verbindung mit Gebäudeautomatisierung. Die nötige Datenverarbeitung geschieht dabei ortsunabhängig in der Wolke: Vernetzt auf der globalen Digitalisierungsplattform »ABB Ability« stellt der Hersteller ein umfassendes Portfolio an Lösungen bereit.
Die Ability-Plattform wurde im März 2017 vorgestellt.

Produkte wie der Busch-tacteo KNX-Sensor sind nun die logische Folge der Vertriebsstrategie für Busch-Jaeger- und ABB-Produkte im Gebäudebereich. Flexibilität wird bei dem Hersteller groß geschrieben, wenn es darum geht, Gebäudefunktionen zu administrieren. Alle Einstellungen sollen einfach per Software festgelegt werden können, wodurch die Gebäudeautomatisierung jederzeit an veränderte Anforderungen anpassbar wird. Sprich: Das Gebäude kann mit Mietern mitwachsen. Es kann sich unterschiedlichem Bedarf und Nutzungsphasen anpassen.

Initiative gegen das Wirrwarr

Für all die Veränderungen in der vernetzten Welt entwickeln Unternehmen weltweit Lösungen, die von der Einbindung der neuesten Unterhaltungselektronik bis hin zu Energieverbrauchsmessung, Temperatursteuerung, Sicherheit und Beleuchtung reichen. Diese wachsende Nachfrage hat jedoch zu einer Marktzersplitterung geführt. Damit ein Haus wirklich intelligent ist, müssen alle Geräte und Systeme – von der Waschmaschine bis zur Heizung und den Jalousien – in der Lage sein, Daten einfach und sicher auszutauschen.
Auch aus diesem Grund ist ABB Gründungsmitglied von mozaiq – ein Online-Marktplatz, um Produkte und Geräte mit allen Arten von Diensten zu verbinden und die Interoperabilität zwischen den Anbietern von Smart-Living-Technologien zu ermöglichen. Neben ABB sind auch Bosch und Cisco Gründungsmitglieder von mozaiq.

Ihr gemeinsames Ziel ist es, Geräteherstellern und Serviceanbietern aller Branchen dabei zu helfen, den Endnutzern ein stimmiges IoT-Erlebnis zu bieten. »Menschen, die in einem Smart Home leben, wollen sich beim Betrieb ihrer angeschlossenen Geräte nicht um die technische Kompatibilität kümmern müssen. Sie wollen die gesamte Palette von Dienstleistungen – vom Energiemanagement bis hin zur Sicherheit und Unterhaltung – per Knopfdruck auf ihrem Smartphone oder Tablet steuern können«, weiß Mustapha.

Er ist überzeugt, dass Technologie für jeden anwendbar sein muss, ungeachtet des Alters oder der Befähigung. »Sie kann das Leben aller revolutionieren, aber wir müssen zusammenarbeiten, wenn wir ihr wahres Potenzial freisetzen wollen.«

Auch die Forderung von Wirtschaft und Politik nach energieeffizienten Lösungen spielt einer Gebäudeautomatisierung in die Hände. Genauso wie Verbraucher ihre Energierechnungen und Umweltbelastungen senken wollen, sind Gebäudeeigentümer verpflichtet, Kos­ten zu senken und die Energieeffizienz zu verbessern.

Mit intelligenten Licht-, Wärme und Beschattungssystemen und einem nachhaltigen Ressourcenhaushalt kann die Energieeffizienz um bis zu 50 Prozent verbessert werden, heißt es bei ABB.

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