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Wohnen mit Blockchain und Flatrate

Sabine Müller, Geschäftsführerin der IC Development und Michael Strebl, Geschäftsführer Wien Energie im Viertel Zwei. Sabine Müller, Geschäftsführerin der IC Development und Michael Strebl, Geschäftsführer Wien Energie im Viertel Zwei. Foto: Wien Energie/Stefan Joham

Im Wiener Stadtentwicklungsgebiet "Viertel Zwei" forscht, testet und entwickelt Wien Energie gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der rund 300 Wohnungen, was das urbane Leben in der smarten Zukunft ausmachen wird. Das Schlagwort: "Customer Co-Creation".

Blockchain mitten in Wien, Glasfaser-Verkabelung bis in die Wohnung, Energie-Flatrate für Pioniere. Wien Energie setzt im Projekt Urban Pioneers Community nun auf KundInnen als Entwicklungspartner. "Wir testen zum Beispiel innovative Energie-Tarife, die es so bisher noch nicht am Markt gibt – auch in Verbindung mit neuen Technologien wie Blockchain. Ideen, die sich hier vor Ort in der Praxis bewähren, könnten dann auch auf andere Wohnviertel oder gar flächendeckend ausgerollt werden", erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.  Was genau entwickelt werden wird, entscheiden die Bewohnerinnen und Bewohner. Die "Urban Pioneers" werden über Workshops, Befragungen und andere Aktionen einbezogen.

"Der Community-Faktor ist uns ganz wichtig. Im Viertel Zwei wollen wir den Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit geben, ihren Lebensraum nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Kernstück des Projekts ist deshalb die Customer Co-Creation. Für dieses Engagement gibt’s dann natürlich auch eine Belohnung – in Form von Bonuspunkten, den Urban Pioneer Points", erklärt Sabine Müller, Geschäftsführerin der IC Development. Diese Bonuspunkte können anschließend für Services und Lokale im Viertel Zwei eingelöst werden.

Konkret wird es bereits im Bereich Energie: Hier können die Urban Pioneers zwischen drei unterschiedlichen Tarif-Typen wählen, die an ihre individuellen Verbrauchsmuster und Vorlieben angepasst sind. Über eine Online-Plattform können die Bewohnerinnen und Bewohner jederzeit ihren Verbrauch und ihre Kosten einsehen und Tarif-Wechsel durchführen.
Für Marktorientierte wird der Tarif wird nach Marktpreis abgerechnet, die Bewohner können selbst jederzeit nachsehen, wie die Preise sind und ihren Energieverbrauch entsprechend anpassen. Für "Bequeme" gibt es einen Flat-Tarif, einen Fixpreis ohne verbrauchsabhängige Nachzahlungen. Und "Planende" werden mit einem Time-of-Use-Tarif adressiert, bei dem günstiger Strom außerhalb der Hauptverbrauchszeiten genutzt und dadurch individuell Einsparungen durch optimierten Energieeinsatz erreicht werden können.

Mobilität im Grätzl
Im ersten Workshop werden sich die Urban Pioneers mit dem Thema Mobilität beschäftigen: Welche Rahmenbedingungen brauchen die Bewohnerinnen und Bewohner um Sharing-Angebote zu nützen, wie könnte ein ideales Buchungssystem aussehen oder wollen die Urban Pioneers flexibel mit Segways durch das Viertel düsen. Diese und weitere Fragestellungen werden gemeinsam erarbeitet.

Versuchsreihen mit neuen Technologien
 „Das Viertel Zwei ist für uns ideal, um mit neuen Technologien verschiedene Versuchsreihen zu starten – zum Beispiel auch unter Einbeziehung von neuen Solarstrom-Modellen. Neben dem Smart Meter kann in Zukunft dabei auch die Blockchain eine wichtige Rolle bei der Optimierung des Stromverbrauchs bzw. der Abrechnung spielen“, so Strebl. Gemeinsam mit den österreichischen Digitalisierungsexperten Riddle&Code soll im ersten Schritt die Energie-Infrastruktur im Viertel Zwei mittels spezieller Hardware Blockchain-fähig gemacht werden.

Die Blockchain-Infrastruktur soll neue Geschäftsmodelle am Energiemarkt ermöglichen. Ein Beispiel: Eine E-Ladestation im Viertel Zwei kann dann über ein Computerprotokoll auf der Blockchain und automatisierten Verträgen den Strom sowohl von Solaranlagen im Viertel Zwei als auch vom Energiegroßhandel in Leipzig beziehen und weiter an das Elektroauto vermarkten bzw. dieses laden.

Das gemeinsame Innovationsprojekt von Wien Energie und Viertel Zwei ist auf eine Dauer von drei bis fünf Jahren angelegt.

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