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Neue Kläranlage ab 2020

Neue Kläranlage der Stadt Wien. Foto: Christian Houdek Neue Kläranlage der Stadt Wien. Foto: Christian Houdek

Projekt EOS - Energie-Optimierung Schlammbehandlung macht die städtische Hauptkläranlage ab 2020 zum Energie-Selbstversorger.

"Mit dem zukunftsweisenden Projekt EOS -Energie-Optimierung Schlammbehandlung wird die ebswien Hauptkläranlage ab dem Jahr 2020 zum Energie-Selbstversorger", erklärte heute, Mittwoch, Umweltstadträtin Ulli Sima anlässlich der Inbetriebnahme der EOS-Versuchsanlage. "Die Hauptkläranlage wird bereits jetzt sehr energieeffizient betrieben", so Sima, "für die Abwasserreinigung auf diesem hohen technischen Niveau ist aber noch immer ein knappes Prozent des Wiener Stromverbrauchs nötig. Mit EOS kann die gesamte für die Abwasserreinigung benötigte Energie auf dem Anlagengelände aus dem erneuerbaren Energieträger Klärgas erzeugt werden." Die Umsetzung des Projekts sei der Beweis dafür, so die Umweltstadträtin, dass "die Stadt Wien auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in den Umwelt- und Klimaschutz und damit in die Zukunft investiert".

Innovative Verfahrenstechnik
Partner des EOS - Projektes ist das Institut  für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft der TU Wien. Die Wissenschaftler warten mit einer verfahrenstechnischen Innovation auf: Bereits bei der Abwasserreinigung wird darauf geachtet, dass möglichst viel Energie im Klärschlamm erhalten bleibt. Weiterer Vorteil dieser Verfahrenstechnik ist, dass deutlich geringeres Behältervolumen für die Schlammstabilisierung in den Faultürmen benötigt wird – ein Resultat des hohen Trockensubstanzgehaltes im Schlamm. So wird die EOS-Großanlage mit sechs Faultürmen auskommen. Das soll nicht nur Errichtungskosten sparen, sondern auch  den Aufwand im Betrieb und bei der Wartung senken.

So funktioniert die EOS-Versuchsanlage
In der EOS-Versuchsanlage wird zunächst der Überschussschlamm aus  der Belebung maschinell eingedickt. Unter  Luftabschluss bauen Bakterien die organischen Inhaltsstoffe des Klärschlamms ab. Während des mindestens 20 Tage dauernden Faulungsprozesses entsteht das energiereiche Klärgas, das im Behälter aufsteigt. Die  Zwischenspeicherung des Gases erfolgt in der Versuchsanlage im unmittelbar über dem Faulbehälter liegenden Gasbehälter.

Das Klärgas besteht zu zwei Drittel aus Methan. Im Blockheizkraftwerk erzeugt daraus ein Gasmotor mechanische Energie, die über einen Generator in Strom umgewandelt wird. Die Abwärme des Aggregats dient im Wärmetauscher wiederum zur Erwärmung des Schlammgemisches. Der "ausgefaulte" Schlamm wird aus dem Faulturm abgezogen und mittels einer Schneckenpresse entwässert. Das entzogene Wasser, das  sogenannte Filtrat, weist einen hohen Ammoniumgehalt auf, der in der  "Trübwasserbehandlung" in einem biologischen Verfahren so weit  abgebaut wird, dass das aufbereitete Trübwasser dem  Abwasserreinigungsprozess zugeführt werden kann.

EOS-Zeitplan
24. Februar 2012: Projekt EOS einstimmig im Wiener Gemeinderat  beschlossen
17. April 2013: Inbetriebnahme EOS-Versuchsanlage
Herbst 2013: Einreichung Umweltverträglichkeitserklärung
2014: Genehmigungsverfahren und Vergabeverfahren
Mitte 2015: Spatenstich
2015 bis 2020: Umbau bei laufendem Betrieb der Hauptkläranlage
Ende 2020: Vollbetrieb

Last modified onMittwoch, 17 April 2013 13:46
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