Menu
A+ A A-

Einer gegen alles

Die Kollektivvertragsverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der E-Wirtschaft gehen ins Finale. öGB-Bundesvorstand Erich Foglar ist zuversichtlich, für die Beschäftigten der Stromwirtschaft diesmal ein besonderes Zuckerl herauszuholen. »Wir sind knapp daran, ein Vorrückungssystem zu erreichen«, sagte er kürzlich vor Betriebsräten der E-Wirtschaft. Sie sind aus ganz österreich nach Wien gereist, um sich ein Update zur Energiepolitik abzuholen. Foglar sieht im dritten Paket, das in Brüssel in Vorbereitung ist, wenig Gutes. Bislang seien in österreichs E-Wirtschaft im Zuge der Liberalisierung bereits 25 Prozent der Arbeitsplätze verlorengegangen. »Jede weitere Reduktion geht auf Kosten der Sicherheit«, meint der Gewerkschafter. Er ruft die Verantwortlichen auf, in dieser Sache umzudenken und sich nicht hinter der EU zu verstecken. »Es ist unglaublich, dass österreichs Vertreter in Brüssel mit Ja stimmen und sich dann zu Hause mit der EU-Richtlinie abputzen«, analysiert er. Was die Vorzüge der Energieliberalisierung betrifft, ist Foglar skeptisch. Die Profite der Haushalte seien Peanuts im Vergleich zu dem, was die Wirtschaft erhalten habe. Eine Breitseite hält Foglar zudem gegen die E-Control parat. »Der Regulator untersteht heute direkt dem Wirtschaftsministerium, da braucht es dringend eine demokratische Kontrolle«, findet Foglar. Und was die erneuerbaren Energieträger betrifft, will er auf jeden Fall auf der Bremse bleiben. Den Ausbau der Alternativen darf es nur dann geben, wenn sie auch wirtschaftlich sind, und nicht, um eine Klientel zu befriedigen.
back to top