Schwarze Wolken
- Written by Redaktion_Report
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Ganz und gar nicht akzeptieren wollen die Tiroler Bauunternehmen die Verordnung - sie pfeifen kollektiv auf die Nachrüstung ihrer Baumaschinen. »Die Kunden warten ab«, weiß man bei Liebherr in Bischofshofen. »Es gibt so gut wie keine Nachfrage«, bestätigt auch Matthias Auer, Kundendienstleiter bei Volvo-Baumaschinen. »Die Nachfrage ist da, könnte aber mehr sein«, sagt der Filterspezialist des Komatsu-Händlers Kuhn Thomas Kirchtag. Der Grund für die Zurückhaltung der Baufirmen ist einfach erklärt. Auer veranschlagt für einen 20-Tonnen-Bagger 6000 bis 7000 Euro Nachrüstkosten. »Wir haben die Lösung, die kostet aber Geld«, argumentiert man auch bei Liebherr. Im Extremfall kann die Nachrüstung bis zu 15.000 Euro kosten, behaupten andere Experten. Der Reiz dieser Investition sei offenbar gering, weil ein höherer Preis für die Baggerstunde am Markt kaum durchzubringen sei, glauben die Händler.
Bei den Baufirmen klingt die Sache ganz anders. Josef Köchl, Fuhrparkmanager bei der mächtigen Tiroler Fröschl Bau GmbH, sieht nicht so sehr in den Kosten das Problem: »Die Motorenhersteller lehnen zum Teil die Gewährleistung ab.« Aus seiner Sicht gleicht die Nachrüstung einer Bastelei, deren Nutzung ihm unter den gegenwärtigen Bedingungen zu unsicher erscheint. Seine Befürchtung: »Wenn ein Motorschaden eintritt, bleibt der Bauunternehmer über.«