Neue Hoffnung auf billige Energie
- Written by Redaktion_Report
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Kritik an der schleppenden Weiterentwicklung der umweltfreundlichen Energiequelle kommt vom Entwicklungsdirektor von Ol Karia, Silas Simiyu. Staudämme und der Import von fossilen Brennstoffen waren den Politikern offensichtlich wichtiger als die Förderung der Geothermie. Die Hintergrund für die Wertigkeit: Große Staudammprojekte fördern die Arbeitskräfte und sorgen für viel Prestige. Das Jahr 2001 mit seiner großen Dürre hat aber vielerorts dazu geführt, dass die Stromproduktion wegen Wassermangels fast auf Null heruntergefahren werden musste. Das bedeutete einen Neustart für Ol Karia, der 2002 zur Eröffnung eines weiteren Kraftwerks führte. 2010 soll ein drittes Kraftwerk hinzukommen.
Das Beispiel von Kenia hat offensichtlich auch dazu geführt, in Uganda die Geothermie zu nutzen. Dort sollen kleine geothermische Kraftwerke abgelegene Dörfer mit Strom versorgen. Einziger Haken an der Sache: Die Probebohrungen kosten zu viel und führen auch häufig zur Erkenntnis, dass sich der jeweilige Standort nicht zur Errichtung eines Kraftwerkes eignet. Die \"Unvorhersehbarkeit\" macht die Regierungen der Länder unsicher. Die UN-Umweltorganisation UNEP versucht hingegen, private Sponsoren für solche Projekte zu finden.
Wie groß das Potenzial tatsächlich ist, zeigt sich am Beispiel der Oserian Blumenfarm nahe des kenianischen Naivasha-Sees: das dortige Unternehmen betreibt das weltweit erste geothermisch erwärmte Glashaus der Welt. Das Produkt, das dort in erster Linie nach Europa verkauft wird, sind spezielle langstielige Rosen. Der Betreiber hatte Glück, denn das staatliche Elektrizitätsunternehmen Kengen hatte Bohrungen durchgeführt und war zum Schluss gekommen, dass dieser Platz sich nicht zur Errichtung eines Kraftwerks eigne. Für den Betrieb von Glashäusern reicht die Energie der Erde aber aus. Die Technologie dazu kaufte das Unternehmen in Israel. Die Investition von mehreren Mio. Dollar hat sich aber ausgezahlt, denn die Energieversorgung kostet den Betreibern praktisch nichts. Wie schlimm es um die Energieversorgung in Kenia tatsächlich steht, wird erst nach Sonnenuntergang deutlich: Es bleibt stockdunkel, denn geschätzte 85 Prozent der Haushalte haben keinen Stromanschluss.