Manager des Monats
- Written by Redaktion_Report
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Boris Nemsic, 48, langjähriger Chef des größten Mobilfunkers mobilkom austria, hat es vorläufig geschafft. Im Mai löste der Mann mit dem Markenzeichen Dreitagebart seinen Boss und Mentor Heinz Sundt an der Spitze der Telekom-Gruppe ab. Der in Sarajewo geborene bosnische Kroate mit Großmutter aus Wien machte zunächst einen Abschluss zum Diplomingenieur der Elektrotechnik an der TU Sarajevo. 1990 promovierte er an der TU Wien, bis zu seinem Eintritt bei der mobilkom leitete er Technikabteilungen bei Ascom und Bosch. 1997 wechselte Nemsic als Netzplaner zur mobilkom. Damaliger Boss: Heinz Sundt. Dieser machte den Kroaten dann auch 1998 zum Geschäftsführer der kroatischen Tochter VIPnet. 2000 folgte Nemsic seinem Ziehvater als Generaldirektor der mobilkom und fungierte seitdem als Cash-Lieferant für Oberboss Sundt. Intern brachen mit den erfolgreichen Expansionen der Mobilfunksparte in den Osten verhalten Machtkämpfe in der TA-Zentrale aus. Kronprinz Nemsic mobilkom wurde als Primadonna bezeichnet, die der trägen Festnetzsparte die Show stiehlt. Die alte Fehde soll nun mit der Vollintegration der Festnetz- und Mobilprodukte vorüber sein - so lautet zumindest der Plan. Boris Nemsic bleibt dabei weiter im Rampenlicht und Ausnahmemanager. Sind doch einer aktuellen Studie des Wiener Zentrums für soziale Innovation Zuwanderer in Topjobs in österreich ausgesprochen selten. Am deutlichsten zeige sich die Diskrepanz zwischen Qualifikation und beruflichen Anforderungen bei Zuwanderern aus Ex-Jugoslawien, so die Studienmacher. Doch Prinzen fallen generell etwas aus der Rolle.