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Biokraftstoffe als Chance

Für Österreich wird das Thema Biokraftstoffe eine wichtige Rolle spielen. Die Nutzung heimischer Ressourcen an erneuerbaren Energien ist eine große Chance für Landwirtschaft, Klimaschutz und Energieunabhängigkeit.


Der Mobilitätssektor ist einer der Hauptverursacher von Treib­hausgasen, 26 Prozent kommen allein aus dem Straßenverkehr. Innovation, Forschung und Entwicklung von neuen Technologien, alternativen Treibstoffen und Antrieben sind ein wesentliches Mittel, hier maßgebliche Reduktionen zu bewirken und die österreichischen Klimaziele zu erreichen. Denn ein steigender Treibstoffverbrauch arbeitet den Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgase entgegen. Ziel muss es daher sein, neben sparsamen Motoren nahezu klimaneutrale Biotreibstoffe möglichst breit einzusetzen. Nur so ist es möglich, trotz dieser Dynamik deutliche CO2-Reduktionen zu erzielen, das beweist die jährliche Einsparung von rund einer Million Tonnen CO2 durch die bisherige Beimischung von Biotreibstoffen. Durch die Nutzung der heimischen Ressourcen für die Erzeugung von Bio­treibstoffen kann Österreich seine Energie­unabhängigkeit erhöhen und für die heimische Landwirtschaft in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein neues Erwerbsfeld öffnen. Diskussionspunkte dabei sind jedoch immer wieder die Gefährdung der Lebensmittelversorgung oder die tatsächlichen Vorteile für das Klima. Diese Fragen haben wir natürlich eingehend geprüft.

Positive CO2-Bilanz
Seriösen Berechnungen zufolge weisen Biokraftstoffe gegenüber fossilen Kraftstoffen immer eine positive CO2-Bilanz auf. Im besten Fall sind die Emissionen beim Einsatz von Biodiesel im Vergleich zu fossilem Diesel um 70 Prozent geringer, im schlechtesten Fall immer noch um 13 Prozent. Darüber hinaus beeinflussen Biokraftstoffe in Österreich weder die Preisentwicklung der Lebensmittel noch die ausreichende Versorgung. Für uns ist klar, dass die Lebensmittelversorgung an erster Stelle steht. In Österreich wie in allen Industriestaaten haben wir genug Fläche für die Produktion von hochwertigen Nahrungsmitteln, Futter und Treibstoffen. Österreich zählt bei Biodiesel sogar zu den Pionieren und zu den führenden Biomasse-Nationen und verfügt damit über ein enormes Potenzial, das wir nützen müssen.
Denn der Einsatz von Biotreibstoffen ist auch EU-Vorgabe: Als Teil des Klima- und Energiepakets müssen die Mitgliedsstaaten bis zum Jahr 2020 sicherstellen, dass zehn Prozent erneuerbare Energie im gesamten Verkehrsbereich eingesetzt werden. In Österreich werden seit 2008 bereits 5,75 Prozent aller in Verkehr gebrachten Otto- und Dieselkraftstoffe durch Biokraftstoffe ersetzt. Parallel dazu gibt es durch eine Spreizung der Mineralölsteuer (MöSt) steuerliche Begünstigungen von Kraftstoffen, die schwefelfrei sind und Beimischungen von Biokraftstoffen enthalten.

Flächendeckendes Tankstellennetz
Biodiesel und Bioethanol haben dabei die größte Bedeutung. Alle flächendeckend eingesetzten Biokraftstoffe sind auch für alle gängigen und in Österreich zugelassenen Fahrzeuge einsetzbar. Um der Entwicklung Vorschub zu leisten, setzen wir uns mit der Klimaschutzinitiative des Lebensministeriums klima:aktiv gemeinsam mit Partnern dafür ein, alternative Antriebe weiter zu forcieren und stellen darüber hinaus 1,5 Millionen Euro für den Ausbau eines entsprechenden Tankstellennetzes bereit. Ziel ist es, ein möglichst flächendeckendes Tankstellennetz für alternative Treibstoffe aufzubauen. So wird der Umstieg leichter und klimafreundlichen Antrieben kann damit zum Durchbruch verholfen werden.
Nicht zuletzt ist die Forcierung erneuerbarer Energie gerade jetzt auch ein wichtiger Impuls für die Beschäftigung: Bis 2012 können im ländlichen Raum dadurch 20.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Mit Biotreibstoffen sind wir also auf der Überholspur – im Klimaschutz, bei Arbeitsplätzen, bei der Steigerung der regionalen Wertschöpfung und bei der Versorgungssicherheit der ÖsterreicherInnen.

Niki Berlakovich, Landwirtschafts- und Umweltminister.

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