Potenzial vorhanden, Zeitpunkt falsch

report: Die Falkensteiner Michaeler Gruppe konnte den Umsatz entgegen dem Branchentrend um fast 10 % auf 104 Millionen Euro steigern. Worauf führen Sie diese Entwicklung zurück?

Claudia Beermann: Wir haben gesehen, dass die Menschen trotz Krise nicht auf ihren Urlaub verzichten. Das hat im Familien- und Wellness-Bereich sogar zu einem leichten Umsatzplus geführt. Bei den Stadthotels ist es zu Einbußen gekommen, aber durch einige größere Deinvestitionen und die Hereinnahme strategischer Partner konnten wir 2009 gut meistern.

report: Was erwarten Sie für 2010?

Beermann: Ich bin vorsichtig optimistisch, dass wir einen Umsatz von 120 bis 130 Millionen Euro erreichen. Die Stadthotellerie wird sich stabilisieren und auch der Verkauf von über 20 Appartements am Katschberg wird zum Wachstum beitragen. Zudem zeichnet sich in Kroatien beim Verkauf der Senia-Residences eine schöne Entwicklung ab.
 

report: Falkensteiner ist derzeit in zehn zentral- und südosteuropäischen Ländern präsent. Gibt es aktuelle Überlegungen für eine weitere Expansion?

Beermann: Ich glaube nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um über weitere Expansionen und neue Märkte nachzudenken. Jetzt geht es darum, die Kernmärkte zu fokussieren und hier Stärke zu zeigen. Das wird in den nächsten Jahren auch so bleiben. Was danach kommt, ist offen. Es ist aber unbestritten, dass es in Ost- und Südosteuropa einige Regionen mit großem touristischen Potenzial gibt.