Schwieriges Umfeld, gut gemeistert
- Written by Redaktion
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Falkensteiner blickt auf ein ordentliches Jahr 2009 zurück. Einbußen in der Stadthotellerie standen leichte Zuwächse in der Familien- und Wellness-Hotellerie gegenüber. In Zukunft will man verstärkt auf Residences und serviciertes Wohnen setzen und als Regional Player der Alpe-Adria-Region seinen Stempel aufdrücken.
Die Falkensteiner Michaeler Tourism Group hat sich in den letzten Jahren zu einem der führenden Tourismusunternehmen im Alpe Adria Raum entwickelt. Ursprünglich aus Südtirol stammend, sieht sich Falkensteiner heute als österreichisches Unternehmen. In insgesamt zehn Ländern ist Falkensteiner mittlerweile vertreten, die Fäden laufen am Columbusplatz in Wien-Favoriten zusammen. »Es war keine einfache Entscheidung, aus dem beschaulichen Südtirol in die hektische Großstadt zu übersiedeln«, gibt Erich Falkensteiner im Nachhinein zu.
Aus wirtschaftlicher Sicht war der Schritt aber unumgänglich. Wien als Zentrum für Mittel- und Südosteuropa ist der ideale Standort für ein Unternehmen, das in exakt dieser Region zu einem wichtigen Player aufgestiegen ist. In Österreich, Italien, Tschechien, Kroatien, Serbien, Bosnien, Slowenien, Montenegro, der Slowakei und Süddeutschland betreibt Falkensteiner 24 Häuser der 4-Sterne- und 4-Sterne-Plus-Kategorie, weitere Länder werden kurzfristig nicht dazukommen. »Es wird in Zukunft nur zwei Arten von Tourismusunternehmen geben: Global Player und Regional Player. Wir sehen uns eindeutig als Regional Player«, erklärt Erich Falkensteiner die Unternehmensstrategie, die auf eine Konzentration auf bestehende Märkte und regionales Wachstum ausgerichtet ist. Auch inhaltlich will sich Falkensteiner auf die Kernkompetenzen fokussieren. »Wir stehen für gehobene Hotellerie in den Bereichen Familien, Wellness und Stadthotel. Dazu kommen die Residences.« Bei diesem Portfolio soll es auch in Zukunft bleiben, weitere Standbeine wie etwa Budget-Hotels sind aus heutiger Sicht nicht geplant.
Licht und Schatten
2009 war für Falkensteiner wie für die gesamte Tourismusbranche kein einfaches Jahr. Vor allem im ersten Halbjahr war ein deutlicher Rückgang im Geschäfts- und Reisetourismus erkennbar, vor allem die Stadthotels standen unter enormem Druck. Und auch das Buchungsverhalten hat sich stark verändert. Immer kurzfristiger werden Urlaub und Wochenendtrips geplant. Das schlägt sich auf die Planbarkeit nieder. »Es hat Monate gegeben, in die sind wir mit einer Buchungslage von 10 % gegangen und mit 75 % herausgekommen«, erklärt CEO Otmar Michaeler. »Da muss man die Nerven bewahren.«
Über das gesamte Jahr betrachtet musste Falkensteiner in der Stadthotellerie einen Rückgang von knapp 20 % hinnehmen, dafür verzeichneten die Wellness- und Familienhotels sogar einen leichten Umsatzzuwachs. Es zeigt sich, dass es trotz der Krise keinen generellen Verzicht auf Urlaub gibt. »Urlaub ist für die Menschen ein fixer Bestandteil ihrer Jahresplanung. Aber die Nebenausgaben werden deutlich genauer überlegt«, sagt Michaeler. Dass der Umsatz 2009 trotzdem um knapp 10 % gesteigert werden konnte, liegt an einigen größeren Deinvestitionen und der Hereinnahme von strategischen Partnern, wie CFO Claudia Beermann im Rahmen der Jahrespressekonferenz erklärte.
Die größten Umsatzbringer waren auch 2009 wieder die kroatischen Häuser mit einem Anteil von 30 %, dicht gefolgt von Österreich mit 30 %. Eine immer wichtigere Rolle spielen auch die Residences und servicierten Wohneinheiten. »Wir glauben an dieses Konzept und werden auch weitere Projekte entwickeln«, kündigen Erich Falkensteiner und Otmar Michaeler an.
Bereits fertiggestellt sind die Residences am Katschberg und im kroatischen Punta Skala. Während der Verkauf am Katschberg planmäßig verläuft – mehr als 50 % sind verkauft, der Rest wird derzeit vermietet –, war der Start in Kroatien im Herbst 2009 noch etwas holprig. Mit Beginn 2010 hat aber auch hier die Nachfrage deutlich angezogen.
Neue Häuser
Trotz des schwierigen Marktumfelds konnte Falkensteiner im abgelaufenen Jahr das Portfolio um sechs Häuser erweitern. In der Slowakei das Cityhotel Bratislava, in Österreich Falkensteiner Hotel & Spa in Bad Waltersdorf und Bad Leonfelden und in Kroatien das Familienhotel Diadora in Punta Skala, sowie die Hotels Therapia und Novi. Dadurch erhöhte sich die Zimmeranzahl um mehr als 1.200 auf insgesamt über 3.800.
Und auch in Zukunft wird sich einiges tun im Reich von Falkensteiner und Michaeler. 2010 wird ein Haus in Palermo mittels Managementvertrag übernommen, 2011 folgen eigene Projekte wie das Hotel Novi Beograd und weitere Übernahmen in Italien und Kroatien. Das geplante neue Flaggschiff der Gruppe, das Falkensteiner Hotel Margaretengürtel mit 186 Zimmern, soll 2012 eröffnet werden.
Zahlen & Fakten:
Die Falkensteiner Michaeler Tourism Group hat im Geschäftsjahr 2009 einen konsolidierten Umsatz von 69,6 Mio Euro erzielt. Der gemanagte Umsatz betrug 104,1 Mio. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern und Abschreibungen beläuft sich auf 23 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge betrug 21,80 %, die Eigenkapitalquote konnte auf mehr als 17 % gesteigert werden. Für 2010 wird ein Umsatzwachstum von 20 % angestrebt.
Außerdem wird die FMTG ihre Unternehmensstruktur ändern. Aus der GmbH wird eine Aktiengesellschaft, um für die Möglichkeit vorbereitet zu sein, neues Eigenkapital durch Public oder Private Equity zu generieren. Der bisherige Vorsitzende der Geschäftsführung und Miteigentümer des Unternehmens, Erich Falkensteiner, hat seit dem 1. Mai 2010 die Funktion des Chairman des FMTG-Supervisory Board übernommen. Der Vorstand setzt sich seitdem aus CEO Otmar Michaeler, CFO Claudia Beermann und COO Alexander Rössler zusammen.
Lesen Sie das Interview mit FMTG-CEO Claudia Beermann.