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Vierter Streich

Der Netzausrüster Ericsson verkauft seine Enterprise-Sparte an den kanadischen Telefonanlagenanbieter Aastra. Die Vereinbarung schließt den Transfer von rund 630 Mitarbeitern ein, von denen etwa 360 in Schweden tätig sind.

Die Veräußerung des eigenen Telefonanlagengeschäfts hinterlässt eine relativ kleine Lücke in weltweiten Konzernumsatz der Schweden. Umgerechnet 320 Mio. Euro Umsatz im IP-Telefonanlagen- und Lösungsgeschäft machen weniger als zwei Prozent vom 20 Mrd. Euro großen Gesamtumsatz aus. Ericsson will sich zukünftig voll auf den Carrierbereich konzentrieren.

Ericsson-Sprecherin Katharina Praschl zufolge sind auch in österreich nur geringe Auswirkungen auf das laufende Geschäft zu erwarten. Betroffen seien nur wenige Mitarbeiter, der strategische Fokus liege auch hierzulande auf Infrastruktur und Services für Netzbetreiber und Diensteanbieter. \"Die TK-Anlagen werden nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens gerechnet. Zudem wird diese Sparte zunehmend global und bewegt sich eindeutig in Richtung Konsolidierung\", heißt es auch aus der Zentrale in Stockholm.

Vierter Streich für Aastra. Für den kanadischen TK-Spezialisten Aastra Technologies ist die Akquisition der mittlerweile vierte anorganische Wachstumsschub in Europa. Innerhalb der letzten fünf Jahre wurden bereits die Telefonanlagen-Sparten der schweizerischen Ascom, der EADS und des deutschen Unternehmens DeTeWe übernommen. Der 70 Mio. Euro schwere Kauf von Ericsson Enterprise ist der jüngste Schritt, um den Auftritt in der alten Welt zu stärken. Der Plan ist bislang aufgegangen: Weniger als 20 Prozent des Geschäfts generiert Aastra noch in Nordamerika - der Rest passiert bereits in Westeuropa. In der Aastra-Europazentrale in der englischen Grafschaft Hampshire steht man mit dem Ericsson-Deal jetzt vor der Erschließung der Regionen Skandinavien und CEE (Zentral- und Osteuropa). \"Der Zukauf wird Aastra in eine Top-Position bei Enterprise Communications in einigen Ländern bringen\", so ein Unternehmenssprecher gegenüber dem Report.

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