Die Sprache von Industrie 4.0
- Written by Redaktion
- font size decrease font size increase font size
Roland Sommer, Geschäftsführer der Plattform Industrie 4.0 Österreich, über die Bedeutung von Normen und Standards. Die Plattform erstellt einen
»Normungskompass« für Unternehmen.
Normen und Standards spielen bei der Umsetzung von Industrie-4.0-Anwendungen eine Schlüsselrolle, denn sie schaffen Transparenz bei Prozess- und Produkteigenschaften, definieren Schnittstellen und tragen so zu Interoperabilität bei. Dennoch wird teilweise die Bedeutung der Normung von Unternehmen und Forschung nicht ausreichend berücksichtigt, was sich negativ auf Wettbewerbsfähigkeit, Innovation, Investitionen und Arbeitsprozesse auswirken kann.
Um die Wahrnehmung hinsichtlich der Wichtigkeit und Bedeutung von Normen und Standards zu erhöhen und relevante Akteure in Österreich zu vernetzen, wurde von der Plattform Industrie 4.0 Österreich die ExpertInnengruppe Normen und Standards eingerichtet. Diese setzt sich aus Vertretern von Normungsinstitutionen, dem Österreichischen Verband für Elektrotechnik (OVE), Austrian Standards Institute, dem österreichischen Patentamt, Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Interessensvertretungen zusammen. Das Ziel der ExpertInnengruppe ist die Informationsbereitstellung zu Industrie 4.0 relevanten Normen und Standards, um österreichischen Unternehmen eine Hilfestellung für ihre Produkt- und Prozessentwicklungen bieten zu können.
Vor diesem Hintergrund wurde der österreichische »Normungs-Kompass Industrie 4.0« erstellt. Der Normungskompass stellt ein Basiswissen über die Relevanz von Normen und Standards und einen kompakten praxisnahen Überblick über die Industrie-4.0-Normungslandschaft bereit. Zudem werden konkrete Themenfelder mit hoher Industrie-4.0-Relevanz behandelt und dargelegt, welche konkreten Normen und Standards in diesen Bereichen zur Unterstützung von Industrie-4.0-Prozessen bereits vorhanden oder in Ausarbeitung sind.
Der österreichische Normungskompass richtet sich an Unternehmen, die ein Interesse haben, an Normungsprozessen teilzunehmen; Unternehmen, die Normen im Bereich von Industrie-4.0-Prozessen anwenden; an industrienahe Dienstleister und Zulieferer sowie ArbeitnehmerInnen und Privatpersonen mit Interesse an für die Normung relevanten Industrie-4.0-Querschnittsthemen.
Ergänzend dazu ist ein Online-Normenkatalog Industrie 4.0 unter plattformindustrie40.at/normen abrufbar, der die wesentlichen aktuellen und in Ausarbeitung befindlichen Normen, insbesondere aus den Bereichen Elektrotechnik, Kommunikationstechnologie, Internettechnologien und Maschinenbau sowie Robotik umfasst.
Für jede Norm wird ein Ansprechpartner in der entsprechenden österreichischen Organisation genannt und dadurch der Zugang zur Welt der Normung erleichtert.
Über die Plattform Industrie 4.0 Österreich
Die Plattform wurde 2015 als Initiative des österreichischen Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden gegründet. Diese erarbeiten gemeinsam mit Mitgliedern und Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Interessensvertretung in sieben spezifischen Arbeitsgruppen Strategien und Initiativen zur nachhaltigen und erfolgreichen Umsetzung der Digitalisierung. Die Plattform Industrie 4.0 Österreich übernimmt eine wichtige Rolle in der nationalen und internationalen Koordinierung, Strategiefindung und Informationsbereitstellung – mit dem Ziel, die technologischen Entwicklungen und Innovationen durch die Digitalisierung bestmöglich und sozialverträglich für Unternehmen, Beschäftigte und Gesellschaft in Österreich zu nutzen.
www.plattformindustrie40.at