»Hotels are a peoples business«
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Otmar Michaeler, CEO der Falkensteiner Michaeler Tourism Group, im Interview.
Er sieht die Wachstumschancen in Mittel- und Osteuropa weiterhin aufrecht.
(+) plus: Europas Wirtschaft steckt in großen Schwierigkeiten. Kommt Ihr Engagement in Serbien nicht zu einem eher ungünstigen Zeitpunkt?
Otmar Michaeler: Wir glauben an Serbien. Insbesondere Belgrad ist derzeit mit guten Hotels noch unterversorgt und bietet langfristig gesehen ein großes Potenzial. Wir haben uns auf den Markteintritt und die Expansion sehr gut vorbereitet. Die Ertragschancen sind gut, zumal viele Projekte in der Entwicklungsphase mangels Finanzierung stecken geblieben sind. Serbien ist zudem ein wichtiger Herkunftsmarkt für uns. Speziell für unsere Winterdestinationen im Alpenraum, aber auch für Kroatien als Sommerdestination. Durch die Präsenz in Serbien können wir das Cross-selling intensivieren.
(+) plus: In den mittel- und osteuropäischen Staaten ist die Position österreichischer Unternehmen sehr stark. Ist der Markt bereits ausgereizt oder sehen Sie noch Wachstumspotenzial?
Michaeler: In Mitteleuropa rechnen wir mit einem moderaten Tourismuswachstum und zwar im höherpreisigen Segment. Für Osteuropa sind wir zuversichtlich, dass sich die Wirtschaft und somit auch die Kaufkraft positiv entwickelt und Reisen für eine breitere Bevölkerungsschicht möglich sein wird. Wir sehen durchaus ein gutes Wachstumspotenzial, aber das muss mittel- bis langfristig betrachtet werden und wird von den möglichen Reformen in den jeweiligen Ländern abhängen.
(+) plus: Die Struktur der Exportwirtschaft verschiebt sich immer mehr von Waren zu Dienstleistungen. Was ist nötig, um in diesem Bereich erfolgreich zu sein?
Michaeler: Es benötigt gute und spezialisierte Produkte mit einer klaren Zielgruppenansprache. Zudem ein professionelles Management mit entsprechendem Flankenschutz durch Human Resources für die Weiterbildung und -entwicklung der lokalen MitarbeiterInnen. Weiters bedarf es eines fairen Pricings für qualitativ hochwertige und verlässliche Dienstleistungen, einer klaren Marketing- und Verkaufsstrategie sowie nachhaltiger Kundenbindungsprogramme.
(+) plus: Falkensteiner hat die Expansion mit einer Qualitätsoffensive verknüpft. Rechnen sich die Kosten, etwa des eigenen Akademieprogramms?
Michaeler: Wir sehen das als Investition über mehrere Jahre und in unsere Zukunft. Es ist unverzichtbar, um das Wachstum der Falkensteiner Michaeler Tourism Group zu forcieren und das Image als »preferred employer« zu verbessern. Meines Erachtens gilt die Aussage »Hotels are a peoples business« noch immer. Hier sind die Mitarbeiter und natürlich die Gäste gemeint und ohne gute, engagierte Mitarbeiter geht es nicht. Es ist uns bewusst, dass das Recruiting in Bereichen wie beispielsweise der Kulinarik in Mitteleuropa nicht einfacher wird. Daher halten wir das Programm für notwendig. Es wird sich langfristig rechnen. Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind produktiver und auch in der Lage, dem Kunden die versprochene Qualität erlebbar zu machen.