Tiefgefrorene HI-Viren
- Written by Redaktion_Report
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Im Jahr 1983 wird das HI-Virus erstmals von Robert Gallo vom National Institute of Health in Maryland und Luc Montagnier vom Institute Pasteur in Paris beschrieben. 1985 stirbt der bekannte Schauspieler Rock Hudson an Aids und gibt der Krankheit erstmals ein Gesicht. Seither sind Forscher aus aller Welt dem Virus auf der Spur. Fieberhaft wird nach einem Impfstoff gesucht - bis dato allerdings vergeblich. Nach einer Schätzung von UNAIDS, einem Programm der Vereinten Nationen zur Bekämpfung von Aids, sind bislang 25 Millionen Menschen weltweit an Aids gestorben, rund 40 Millionen tragen den Virus in sich. Das größte Problem der Wissenschafter sind die ständigen Mutationen des Virus. Um die mittlerweile zahlreichen verschiedenen Varianten zu archivieren, zu züchten und den Impfstoffentwicklern zur Verfügung stellen zu können, hat jetzt ein internationales Team am Fraunhoferinstitut für Biomedizinische Technik IBMT eine Kryobank aufgebaut. Hier kann das hochinfektiöse Material erstmalig in der ganzen Vielfalt bei minus 196 Grad gelagert werden. Damit keine Viren entweichen können, herrscht im Hochsicherheitslabor der Stufe 3 Unterdruck. Die Luft gelangt nur über spezielle Filter, die alle schädlichen Bestandteile sicher herausfischen, nach draußen. Betreten werden kann das Labor nur über eine Schleuse. Das Labor wurde im September überprüft und abgenommen - nun können die Forscher Blutproben aus aller Welt sammeln, in Immunzellen und Plasma separieren, Viren züchten und alles in der Kryobank archivieren.
Für die Aufbauphase wurden Länder ausgewählt, die besonders stark von Aids betroffen sind. Brasilien, Uganda, Südafrika, Russland und Thailand sind als Partner in das Projekt eingebunden. Vor Ort werden Kryolabore eingerichtet, in denen Proben genommen, eingefroren und in die Kryobank überführt werden. In stark betroffenen Ländern sollen in Zukunft HIV-Proben auch mit dem mobilen Kryolabor gesammelt werden können. Ab 2008 ist ein Pilotprojekt für Südafrika geplant. »In dem 13 Meter langen Wagen gibt es neben einer vollen Notambulanz einen Behandlungsraum für die Patienten sowie einen Technikraum für Stromgenerator und Lüftung. Daneben liegen - durch eine Schleuse abgetrennt - ein S3-Hochsicherheitslabor und ein Kryolabor«, erklärt Hagen von Briesen, Projektleiter am IBMT.
Für die Aufbauphase wurden Länder ausgewählt, die besonders stark von Aids betroffen sind. Brasilien, Uganda, Südafrika, Russland und Thailand sind als Partner in das Projekt eingebunden. Vor Ort werden Kryolabore eingerichtet, in denen Proben genommen, eingefroren und in die Kryobank überführt werden. In stark betroffenen Ländern sollen in Zukunft HIV-Proben auch mit dem mobilen Kryolabor gesammelt werden können. Ab 2008 ist ein Pilotprojekt für Südafrika geplant. »In dem 13 Meter langen Wagen gibt es neben einer vollen Notambulanz einen Behandlungsraum für die Patienten sowie einen Technikraum für Stromgenerator und Lüftung. Daneben liegen - durch eine Schleuse abgetrennt - ein S3-Hochsicherheitslabor und ein Kryolabor«, erklärt Hagen von Briesen, Projektleiter am IBMT.