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Wandel mit Folgen

Der Klimawandel ist eines der großen Schlagwörter unserer Zeit. Keine Zeitung, kein Magazin, kein Fernsehsender kommt an diesem Thema vorbei. Selbst der oft als trend-resistent verschrieene österreichische Staatsfunk widmet dem Klimawandel in bester Arte-Manier ganze Themenabende. Mit einer Quote von 288.000 Zusehern bei der Dokumentation »Eine unbequeme Wahrheit« an einem Samstagabend gelang zwar nicht der ganz große Wurf, aber man war dabei - und hat so nebenbei auch noch seinen Bildungsauftrag erfüllt. Die Dokumentation mit dem ehemaligen amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Al Gore hat vor allem in den USA für großes Aufsehen gesorgt, in Europa ist seine Botschaft nicht unbedingt neu. Dass zu viel CO2 dem Planeten schadet, die abschmelzenden Gletscher katastrophale Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung haben können und Naturkatastrophen wie der Hurrikan Katrina durch die Erwärmung der Meere an Zerstörungskraft gewinnen, fällt in Europa unter die Kategorie Schulwissen. In den USA war man von derartig schonungslos zur Schau gestellten Zusammenhängen tief betroffen. Selbst der in Umweltfragen ewig gestrige Präsident George W. Bush scheint mittlerweile die Folgen des Klimawandels nicht mehr nur als wirtschaftsschädigendes Hirngespinst abzutun.

Wichtige Fragen.
Während man sich in übersee also in erster Linie noch um Bewusstseinsbildung kümmert, ist man auf dem alten Kontinent schon deutlich weiter. Es geht nicht mehr um die Frage, ob es zum Klimawandel kommen wird, sondern wie dessen Auswirkungen aussehen werden. So hat etwa im Juni eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Austrian Research Centers eine Studie veröffentlicht, die erstmals konkret die Auswirkungen des Klimawandels in österreich darstellt. Während bisher grob gerasterte Weltklimadaten oder ausländische Daten für die Auswirkungen des Klimawandels in österreich herhalten mussten, gibt es nun passgenaue Berechnungen. Das ist insofern wichtig, als die bisher verwendeten Daten für ein kleines und gebirgiges Land wie österreich viel zu ungenau waren. Untersucht wurde der Zeitraum 2041 bis 2050. Die Experten prognostizieren einen Anstieg der mittleren Jahrestemperatur in diesem Zeitraum um zwei bis 2,5 Grad. Die Hitzetage werden sich zum Teil vervierfachen, die Niederschläge dafür deutlich geringer ausfallen. Die Anzahl der Frosttage wird sich in den Tälern halbieren (siehe Kasten).
Die Fragen nach den Folgen des Klimawandels werden also gestellt und können mittlerweile auch beantwortet werden. Eine Frage die hingegen nur selten gestellt wird, ist wer vom Klimawandel eigentlich profitiert oder zumindest profitieren kann. Die Antwort: Unternehmen, die mit einem breiten Produktportfolio gegen die Folgen des Klimawandels aufwarten können, Unternehmen wie Siemens. Der deutsche Elektronikkonzern bezeichnet sich selbst als führender Anbieter von Lösungen für Umwelt- und Klimaschutz. Zwei Milliarden Euro werden jährlich in entsprechende Technologien gesteckt. »Zahlreiche Lösungen sind bereits heute verfügbar. Beispiele gibt es nahezu in allen relevanten Feldern der Erzeugung, übertragung und Nutzung von Energie - ob bei Gebäuden, Licht, Hausgeräten, im Verkehr oder in der Industrie. überall entwickelt Siemens technische Innovationen, die helfen, Energie zu sparen und den Ausstoß von Klimagasen zu begrenzen«, sagt Hermann Requardt, Leiter Corporate Technology und Mitglied des Zentralvorstands der Siemens AG, beim diesjährigen Media Summit in Erlangen. Insgesamt hält Siemens rund 30.000 Patente für umwelt- und klimarelevante Lösungen und Technologien. Laut Requardt könnten alleine die zehn führenden Siemens-Technologien bis zum Jahr 2050 die durch Technik verursachten CO2-Emissionen um zehn Milliarden Tonnen reduzieren, das entspricht 40 Prozent des heutigen Werts.

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